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3 wissenschaftliche Tipps für mehr Glück im Alltag

Jeder hat sein eigenes Verständnis von Glück und davon, wie es gesteigert werden kann. Abseits der konventionellen Pfade verraten Wissenschaftler ungewöhnliche Tipps, wie Sie Ihr Glück steigern können.

Wenn Sie eine Umfrage durchführen würden, was Glück bedeutet, würden Sie eine Vielzahl unterschiedlicher Antworten erhalten. Eifrige Leser unseres Blogs werden sich erinnern, dass wir bereits vor längerer Zeit die Frage thematisierten, was Glück bedeutet und wissen daher, dass der Begriff nicht ganz einfach zu definieren ist. So unterschiedlich die Vorstellungen von Glück sind, so waren Wissenschaftler dennoch in der Lage, Verhaltensweisen zu identifizieren, die die Glücksmomente steigern. Hier eine Auswahl (mehr oder weniger) leicht umsetzbarer Forschungsergebnisse:

1. Mehr lachen

Lachen wir, weil wir glücklich sind, oder sind wir glücklich, weil wir lachen? Die Frage mag seltsam erscheinen, schließlich ist Lachen lediglich ein Ausdruck eines freudigen Moments. Wirklich? Der deutsche Psychologe Fritz Strack beschäftigte sich mit der Frage, inwiefern Gesichtsausdrücke unser Gemüt beeinflussen [4]. Dazu ließ er sich ein cleveres Experiment einfallen:

Lachen macht glücklich

Während die eine Gruppe die Anweisung erhielt, einen Stift zwischen die Zähne zu klemmen, erhielt die andere Gruppe die Anweisung, einen Stift zwischen den Lippen zu halten.

Probieren Sie es selbst aus, Sie werden feststellen, dass ein Stift zwischen den Zähnen einer lachenden Mimik ähnelt, während ein Stift zwischen den Lippen einer unzufriedenen Mimik ähnelt. Während die Studienteilnehmer den Stift in ihrem Mund hielten, wurden sie gebeten einen Comic zu lesen und zu bewerten, wie lustig sie den Comic fanden. Das Ergebnis: Jene Studienteilnehmer, die den Stift zwischen den Zähnen hielten, fanden den Comic signifikant lustiger, als jene, die den Stift zwischen den Lippen hielten. Die Forschungsergebnisse haben klare Implikationen: Manchmal reicht es aus, einen durchschnittlichen Tag zu einem schönen zu machen, indem man sich zwingt ein Lächeln aufzusetzen.

2. Anderen helfen

Angenommen Sie fänden 10 Euro auf der Straße, was würden Sie mit dem Geld anfangen? Bevor Sie das nächste Mal das gefundene Geld sofort in privaten Konsum umsetzen, lohnt es sich, die 10 Euro für andere auszugeben. Die Wissenschaftlerin Elisabeth Dunn untersuchte, welchen Einfluss die Art des Geldausgebens auf die Zufriedenheit hat [2]. Dazu befragte sie Angestellte, die eine Sonderzahlung erhielten. Es zeigte sich, dass Personen, die ihre Sonderzahlung dazu nutzten, anderen etwas Gutes zu tun, 6-8 Wochen nach Erhalt der Sonderzahlung signifikant glücklicher waren, als Personen, die das Geld für sich (oder für das Begleichen von Rechnungen) ausgaben.

In einer weiteren Studie zeigte sich zudem, dass glückliche Menschen eher bereit sind, ihr Geld für andere auszugeben [1]. Vereinfacht lässt sich sagen, dass es uns glücklich macht, anderen Menschen etwas Gutes zu tun, und das dieses gute Gefühl wiederum die Bereitschaft steigert, sein Geld für andere Menschen auszugeben.

3. Meditieren

Meditation, Achtsamkeitstraining oder Tiefenentspannung – all diese Techniken versprechen eine heilsame Wirkung auf unser Gemüt. Während des Meditierens werden die Verbindungen des medialen präfrontalen Cortex gelockert. Dies hat zur Folge, dass uns die vielen kleinen negativen Ereignisse, die unweigerlich zum Leben gehören, weniger stark auffallen. Es gelingt dadurch entspannter und letztlich glücklicher durch den Alltag zu gelangen. Zudem konnte eine Studie der Wissenschaftlerin Cataherine Kerr zeigen, dass Meditation einen positiven Einfluss auf unsere Konzentrationsfähigkeit ausübt [3].

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Quellen:

[1] Aknin, L. B., Dunn, E. W., & Norton, M. I. (2012). Happiness Runs in a Circular Motion: Evidence for a Positive Feedback Loop between Prosocial Spending and Happiness. Journal of Happiness Studies, 13(2), 347-355.

[2] Dunn, E. W., Aknin, L. B., Norton, M. I. (2008). Spending Money on Others Promotes Happiness. Science, 319, 1687-1688.

[3] Kerr, C. E., Sacchet, M. D., Lazar, S. W., Moore, C. I., & Jones, S. R. (2013). Mindfulness Starts With the Body: Somatosensory Attention and Top-Down Modulation of Cortical Alpha Rhythms in Mindfulness Meditation. Frontiers in Human Neuroscience, 7(12), 1-15.

[4] Strack, F., Martin, L. L., & Stepper, S. (1988). Inhibiting and Facilitating Conditions of the Human Smile: A Nonobstrusive Test of the Facial Feedback Hypothesis. Journal of Personality and Social Psychology, 54 (5), 768-777.

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