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Artikulationsstörung – was können Sie tun?

„Die Blume ist lot“ – Ein merkwürdiger Satz, der zum Lachen bringt. Doch das was sich dahinter verbirgt ist für den Sprecher tatsächlich als andere als lustig. Rund 13,4 Prozent aller 4 bis 6-jährigen Kinder in ganz Deutschland haben mit Artikulationsstörungenzu kämpfen. Was für andere völlig normal und alltäglich ist, ist für sie eine einzige Qual. Die Worte kommen einfach anders als gewünscht.

Was genau sind Artikulationsstörungen?

Bei Artikulationsstörungen handelt es sich generell um Abweichungen bei der Aussprache von Lauten. Schuld  sind sprechmotorische Schwierigkeiten. Leidet man unter Artikulationsstörungen entspricht die Bildung eines oder gar mehrerer Laute nicht dem Standartmuster einer Sprache. Die Laute werden nicht oder falsch gebildet. Die meist betroffenen Laute in der deutschen Sprache sind mit Abstand die  Zischlaute. Diese Art von Artikulationsstörung wird auch als „Stigmatismus“ bezeichnet und tritt in unterschiedlichen Ausprägungen bei den Patienten auf.

Ein konkretes Beispiel wäre der Satz „Sandra liebt süße Socken.“

Im Normalfall werden alle s-Laute interdental ausgesprochen. Das bedeutet konkret, dass die Zunge bei der Artikulation dieser s-Laute zwischen die Zähne drückt. Bei einer Artikulationsstörung wird die Zunge bei der Aussprache der s-Laute zu nahe an der Vorderzähne gelegt. So verändert sich der Laut des ausgesprochenen „s“. Es wird als eine Art Lispeln wahrgenommen. Auch der sch-Laut wird im Deutschen häufig anders ausgesprochen.

Als konkretes Beispiel eignet sich der Satz: „Schnee kommt schneller, als man denkt!“

Im Normalfall werden die sch-Laute hier lateral gebildet. Das heißt, dass die Luft bei der Artikulation der Laute auch über die seitlichen Zahnreihen nach außen strömt. Liegt aber eine Artikulationsstörung vor, besteht eine Tendenz zu einer unpräzisen Aussprache der sch-Laute. Die Laute werden als Nuscheln wahrgenommen, was sehr häufig zu Verständnisproblemen bei der verbalen Kommunikation führen kann. Natürlich können die häufigen Kommunikationsbarrieren aufgrund einer Artikulationsstörung das Selbstwertgefühl des Kindes enorm beeinträchtigen. Es fühlt sich unverstanden.

Wie genau kommt es zu einer Artikulationsstörung?

Bei einer Artikulationsstörung unterscheidet man generell eine primäre und sekundäre Störung. Dabei versteht man unter einer primären Störung eine Störung der Artikulationsentwicklung, bei einer sekundären Störung Hörstörungen oder Erkrankungen im Mundraum. Auch funktionelle und neurogene Ursachen können für eine Artikulationsstörung verantwortlich sein. Aber auch eine Missbildung des Artikulationsorgans wie zum Beispiel eine Lippen-Kiefer-Gaumenspalte kann massive Sprechprobleme zur Folge haben. Die häufigste Ursache für eine Artikulationsstörung sind aber funktionelle Störungen. Das bedeutet, dass keine organischen Ursachen für die Artikulationsstörung vorliegen, sondern dem Kind schlichtweg die genaue Ausführung einer Artikulation Probleme bereitet.  Oftmals haben Kinder in der Familie Sprechvorbilder, die die Laute genau auf dieselbe Art und Weise aussprechen, sodass sie diese einfach für ihre eigene Artikulation übernehmen.

Mögliche Ursache ist aber auch eine Myofunktionelle Störung, sodass die Muskelspannung im Mundraum nicht stark genug ausgeprägt ist. In den meisten Fällen sprechen Kinder Laute nicht genau genug aus und übernehmen die falsch erlernten Laute in den alltäglichen Sprachgebrauch. Je länger und intensiver das Kind die falsche Artikulation einübt, desto schwieriger wird es, sich die richtige Zielbewegung anzutrainieren und erfolgreich in den Alltag zu integrieren.

Wie wird eine Artikulationsstörung festgestellt?

Eltern, Erzieher oder Kinderärzte werden meist auf die Artikulationsprobleme des Kindes aufmerksam. Der Kinderarzt entscheidet nach ausreichender Beobachtung, ob es sich bei der jeweiligen Artikulationsauffälligkeit um eine Abweichung von der gängigen Entwicklung handelt, die es zu behandeln gilt. Diagnostiziert der Arzt schließlich eine Artikulationsstörung, verordnet er dem jungen Patienten eine logopädische Behandlung. Mithilfe einer logopädischen Diagnostik sowie einer Anamnese wird das Kind auf seine Lautbildungsfähigkeit hin untersucht. Hinzu kommen Untersuchungen der Spontansprache in alltäglichen Spielsituationen. Artikulationsauffälligkeiten in der Spontansprache des Kindes werden anschließend mit den Untersuchungsergebnissen von Test-und Prüfverfahren zur Aussprache verglichen. Außerdem wird die phonematische Diskriminationsfähigkeit des Patienten eingehend geprüft. Hierbei wird untersucht, ob das Kind überhaupt im Stande ist, verschiedene Laute wie zum Beispiel Busch, Buch und Bus voneinander zu unterscheiden. Mithilfe eines Hörbefundes vom HNO-Arzt kann zusätzlich sichergestellt werden, dass keine audiogene oder organische Schäden und Störungen vorliegen, die die Artikulationsprobleme verursachen könnten.

Wie genau wird eine Artikulationsstörung behandelt?

Wurde eine Artikulationsstörung eindeutig diagnostiziert, wird dem Patienten zunächst eine logopädische Therapie verordnet, um diese beheben zu können. Die logopädische Behandlung wird individuell nach den Testergebnissen der Diagnostik in Planung gestellt. Sie wird speziell nach den Interessen, Fähigkeiten sowie dem Alter des Kindes ausgerichtet. Im Rahmen einer Sprachtherapie wird dem Patienten zunächst beigebracht, richtige sowie falsche Artikulation wahrnehmen und unterscheiden zu können. Das Kind muss lernen, die Artikulation zuerst bei anderen Personen und dann bei sich selbst zu beurteilen. Neben den auditiven Fähigkeiten, werden gleichfalls die verbalen Fähigkeiten des Kindes trainiert. So wird innerhalb der Sprachtherapie das korrekte Lautmuster mithilfe verschiedener Methoden eingeübt und gefestigt.

Gehirntraining gegen Artikulationsstörung

Neben einer umfangreichen Sprachtherapie, können auch mit Gehirntraining große Erfolge bei der Behandlung der Artikulationsstörung erzielt werden. Mithilfe von speziellen Konzentrationsübungen und regelmäßigen Gedächtnistraining kann gezielt die geistige Leistung des Kindes verbessert werden. Mit einer gesteigerten Hirnleistung sind die Aussichten, die Sprachstörung möglichst schnell in den Griff zu bekommen, äußerst erfolgsversprechend. Testen Sie das Gehirntraining von NeuroNation jetzt unverbindlich.

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