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ADHS: Verstehen, Erkennen und Behandeln

Das wichtigste auf einen Blick:

  • ADHS ist eine komplexe neurologische Störung, die sich durch Probleme mit Aufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität auszeichnet. Sie kann Kinder, Jugendliche und Erwachsene betreffen und beeinträchtigt das tägliche Funktionieren teils erheblich.
  • Die Ursachen von ADHS sind vielfältig und umfassen genetische, neurologische und Umweltfaktoren.
  • Die Behandlungsmöglichkeiten für ADHS reichen von medikamentöser Therapie, Verhaltenstherapie, Lebensstiländerungen bis hin zu ergänzendem Gehirntraining, um die Symptome zu mindern. Es ist wichtig, die richtige Diagnose und Unterstützung zu erhalten, um ein erfülltes Leben zu führen.
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In einer Welt, die ständig in Bewegung ist, scheint es, als ob jeder von uns die Fähigkeit zur Multitasking-Meisterschaft erwerben müsste. Doch was passiert, wenn die Fähigkeit zur Konzentration auf das Wesentliche, zur Beherrschung impulsiver Gedanken und zur Kontrolle von überwältigender Unruhe zu einem täglichen Kampf wird? Das ist der Alltag von Menschen mit Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung, besser bekannt als ADHS.

ADHS ist weit mehr als nur ein Buchstabenkürzel; es ist eine komplexe Herausforderung, die Millionen von Menschen auf der ganzen Welt betrifft. Von Kindern mit ADHS, die im Klassenzimmer den Blick ständig schweifen lassen, bis zu Erwachsenen, die sich fragen, warum es so schwer ist, sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren – ADHS hinterlässt seine Spuren in allen Lebensphasen.

ADHS Definition

ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) ist eine neurologische und psychische Gesundheitsstörung, die sich durch anhaltende Probleme mit Aufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität auszeichnet. Personen mit ADHS haben oft Schwierigkeiten, ihre Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Aufgabe zu lenken, sind leicht ablenkbar, handeln impulsiv, ohne über die Konsequenzen nachzudenken, und können übermäßig unruhig oder hyperaktiv sein.

Diese Störung kann sich in verschiedenen Lebensbereichen manifestieren, einschließlich Schule, Arbeit und zwischenmenschlichen Beziehungen. Sie kann bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen auftreten und erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität und das tägliche Funktionieren haben.

Die Symptome von ADHS

Aufmerksamkeitsdefizit: Ein Kernmerkmal von ADHS ist das Aufmerksamkeitsdefizit. Betroffene haben Schwierigkeiten, sich auf eine bestimmte Aufgabe oder Aktivität zu konzentrieren, sind leicht ablenkbar und haben Probleme bei der Aufgabenorganisation. [1]

Hyperaktivität: Kinder mit ADHS können oft übermäßig zappelig und unruhig sein. Erwachsene zeigen innere Unruhe und impulsives Verhalten. [2]

Impulsivität: Impulsivität zeigt sich durch Handlungen ohne vorausschauendes Denken. Dies kann in zwischenmenschlichen Beziehungen und im täglichen Leben zu Problemen führen. [3]

Die Ursachen von ADHS

Genetische Faktoren: Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass ADHS eine genetische Komponente hat. Menschen, deren Familienmitglieder von der Störung betroffen sind, haben ein erhöhtes Risiko, sie ebenfalls zu entwickeln. [4]

Neurologische Unterschiede: Untersuchungen zeigen, dass Menschen mit ADHS Unterschiede in der Gehirnstruktur und -funktion aufweisen können. [5]

Umweltfaktoren: Obwohl genetische und neurologische Faktoren entscheidend sind, können Umweltfaktoren wie Schwangerschaftskomplikationen, Tabakrauchbelastung oder Bleiexposition in der Kindheit das Risiko für ADHS erhöhen. [6

Wie wird ADHS diagnostiziert?

Die Diagnose von ADHS erfordert eine sorgfältige Beobachtung der Symptome und eine ausführliche Anamnese. Diagnoseinstrumente und -kriterien wie der DSM-5 werden zur Unterstützung verwendet. [2]

Wichtige Kriterien für die Diagnose: ADHS wird anhand bestimmter Kriterien wie Symptomdauer, Schweregrad und Beeinträchtigung im täglichen Leben diagnostiziert. [7]

Was sind die Behandlungsmöglichkeiten?

Im Wesentlichen gibt es folgende Behandlungsmöglichkeiten: medikamentöse Therapie, Verhaltenstherapie und Lebensstiländerungen.
Medikamentöse Therapie: Die medikamentöse Therapie mit Stimulanzien wie Methylphenidat kann helfen, die Symptome zu kontrollieren. Andere Medikamente wie Atomoxetin können ebenfalls verschrieben werden. [8]

Verhaltenstherapie: Verhaltenstherapie ist ein wichtiger Bestandteil der ADHS-Behandlung und hilft Betroffenen, Bewältigungsstrategien zu erlernen und ihre Symptome zu kontrollieren. [9]

Lebensstiländerungen: Gesunde Lebensstiländerungen, einschließlich regelmäßiger Bewegung, ausgewogener Ernährung und ausreichend Schlaf, können die ADHS-Symptome verbessern. [10]

Symptome von ADHS mit Gehirntraining mindern

Auch Gehirntraining kann eine ergänzende Therapieform darstellen. In einer Studie konnte nachgewiesen werden, dass Gehirntraining Verbesserungen des Arbeitsgedächtnisses bewirkte und auch wahrgenommene Symptome der Hyperaktivität, Impulsivität und Unaufmerksamkeit ließen sich verringern. [14]

Umgang mit ADHS im Alltag

Tipps für Eltern: Eltern von Kindern mit ADHS können von Strategien profitieren, die ihrem Kind helfen, sich zu konzentrieren und erfolgreich zu sein. [11]

Tipps für Lehrer: Lehrer:innen spielen eine wichtige Rolle bei der Unterstützung von Schüler:innen mit ADHS. Anpassungen im Klassenzimmer können den Lernprozess erleichtern. [12]

Tipps für Erwachsene mit ADHS: Erwachsene mit ADHS können Strategien entwickeln, um ihre täglichen Herausforderungen zu bewältigen und ihre Lebensqualität zu verbessern. [13]

Fazit

ADHS ist eine komplexe Störung, die das Leben der Betroffenen und ihrer Familien beeinflusst. Die richtige Diagnose und Behandlung sind entscheidend. Mit geeigneten Interventionen und Unterstützung können Menschen mit ADHS ein erfülltes Leben führen und ihre Potenziale entfalten, wie von verschiedenen wissenschaftlichen und medizinischen Organisationen empfohlen und dokumentiert.

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Quellen:

[1] National Institute of Mental Health (NIMH). „Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder (ADHD).“ Verfügbar unter: https://www.nimh.nih.gov/health/topics/attention-deficit-hyperactivity-disorder-adhd/index.shtml

[2] American Psychiatric Association. „Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM-5).“ Fifth Edition, 2013.

[3] American Academy of Pediatrics. „ADHD: Clinical Practice Guideline for the Diagnosis, Evaluation, and Treatment of Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder in Children and Adolescents.“ Pediatrics, 2011.

[4] Faraone, S. V., et al. „A Family Study of Psychiatric Comorbidity in Adults With Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder.“ Biological Psychiatry, 2005.

[5] Shaw, P., et al. „Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder Is Characterized by a Delayed Maturation of the Frontostriatal–Subcortical Myelination.“ Biological Psychiatry, 2007.

[6] Nigg, J. T., et al. „Birth Weight and Temperament in ADHD.“ Journal of Abnormal Psychology, 2010.

[7] American Academy of Pediatrics. „Clinical Practice Guideline for the Diagnosis, Evaluation, and Treatment of Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder (ADHD) in Children and Adolescents.“ Pediatrics, 2019.

[8] American Academy of Child and Adolescent Psychiatry. „Practice Parameter for the Assessment and Treatment of Children and Adolescents with Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder.“ Journal of the American Academy of Child & Adolescent Psychiatry, 2019.

[9] American Psychological Association. „Clinical Practice Guideline for the Diagnosis, Evaluation, and Treatment of Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder in Children and Adolescents.“ Journal of Pediatric Psychology, 2019.

[10] Centers for Disease Control and Prevention (CDC). „Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder (ADHD).“ Verfügbar unter: https://www.cdc.gov/ncbddd/adhd/index.html

[11] CHADD (Children and Adults with Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder). Verfügbar unter: https://chadd.org/

[12] National Resource Center on ADHD. „A Teacher’s Guide to ADHD.“ Verfügbar unter: https://www.help4adhd.org/en/schools/teacher/WWK12A

[13] ADDitude. Verfügbar unter: https://www.additudemag.com/

[14] Klingberg T., Fernell E., Olesen P. J., Johnson M., Gustafsson P., Dahlstrom K., Gillberg C. G., Forssberg H., Westerberg H. (2005). Computerized training of working memory in children with ADHD-a randomized, controlled trial. J. Am. Acad. Child Adolesc. Psychiatry 44, 177–186. doi: 10.1097/00004583-200502000-00010

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