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Deklaratives Gedächtnis: Definition, Prozesse und Tipps zur Verbesserung

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Im deklarativen Gedächtnis speichern Menschen ihr verbal abrufbares Wissen bewusst.
  • Dieses Wissensgedächtnis speichert gelernte Fakten und Erinnerungen an Lebensereignisse.
  • Unser Langzeitgedächtnis beinhaltet neben dem deklarativen das nicht-deklarative oder prozedurale Gedächtnis.

Es gibt Strategien zur Verbesserung und Erhaltung des deklarativen Gedächtnisses. Auch die Gedächtnisleistung ist gezielt steigerbar. Gedächtnisübungen können dazu einen Beitrag leisten. Insbesondere, wenn sie – wie bei NeuroNation – auf aktuellen neurowissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.

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Was ist das deklarative Gedächtnis und warum ist es wichtig?

Das deklarative Gedächtnis nach Definition ist der Speicherort für Wissen, das Menschen verbalisieren, also in Worte fassen können. Es wird auch als Wissensgedächtnis oder explizites Gedächtnis bezeichnet und enthält das sogenannte deklarative Wissen. Im deklarativen Gedächtnis sind Fakten abgelegt, etwa das Einmaleins oder die Hauptstädte verschiedener Länder. Daneben gehören zum deklarativen Gedächtnis Erinnerungen an autobiografische Ereignisse, von denen Menschen zumindest ungefähr wissen, wann und wo und diese stattfanden.

Das Faktengedächtnis heißt in der Fachsprache semantisches Gedächtnis, das autobiografische wird episodisches Gedächtnis genannt. Das deklarative Gedächtnis gehört zum Langzeitgedächtnis. Schließlich können und wollen Menschen auf den Großteil der Inhalte möglichst lebenslang zugreifen. Es stellt die Grundlage für die menschlichen Denkprozesse dar. Ohne das deklarative Gedächtnis könnten Menschen lediglich Prozesse erlernen, zum Beispiel Radfahren oder Stricken.

Wie funktioniert das deklarative Gedächtnis?

Das Deklarative Gedächtnis speichert unsere Erinnerungen

Das deklarative Gedächtnis funktioniert auf zum Teil noch unklare Weise. Mithilfe von bildgebenden Untersuchungen mit der funktionellen Magnetresonanztomografie (fMRT) lassen sich die beteiligten Hirnregionen jedoch immer besser identifizieren. Eine wichtige Rolle kommt dem sogenannten Hippocampus zu. Der Name der im Schläfenlappen des Gehirns gelegenen Region geht auf seine Form zurück, denn sie ähnelt einem Seepferdchen (lat.: Hippocampus).

Der Hippocampus stellt eine Art Pufferspeicher dar. Hier landen zunächst einmal alle Informationen, die visuell, akustisch und haptisch auf uns einströmen. Von hier aus gehen diese Informationen über in andere Hirnbereiche, vorrangig in die Großhirnrinde, wo sie langfristig gespeichert bleiben. Das erfolgt nicht wahllos; die Inhalte sind geordnet abgelegt. Das Gehirn verknüpft jeden mit vorbestehenden Inhalten und das sogar gleichzeitig an verschiedenen passenden Orten. Später kann es sie bewusst wieder abrufen.

Semantisches Gedächtnis: Faktenwissen und Konzepte

Dies ist ein weiterer Teil des deklarativen Gedächtnisses. Er speichert das gesamte Faktenwissen entweder in Bildern oder in Worten. Letztere speichert das Gehirn selbst bei verschiedenen Menschen in etwa am gleichen Ort, woraus Forscher eine „Wortkarte“ erstellen konnten. Inhaltlich verwandte Begriffe liegen dabei auch im Gehirn räumlich nah beieinander.

Je mehr Wissen eine Person hat, umso stärker ist dieses im Gehirn vernetzt. Das erleichtert sowohl die Abspeicherung neuen Wissens als auch den späteren Abruf, wie eine Forschungsgruppe der Ruhr Universität Bochum belegen konnte. Semantische Inhalte sind zeitlich und räumlich unabhängig. Menschen erinnern sich also in der Regel nicht, wo und wann sie Faktenwissen erworben haben.

Episodisches Gedächtnis: Erinnerungen an Ereignisse

Dieser Teil des deklarativen Gedächtnisses heißt auch autobiografisches Gedächtnis. Über dieses definiert sich die Eigenwahrnehmung jeder Persönlichkeit. Hier befinden sich die Erinnerungen an wichtige Ereignisse im Leben, zum Beispiel:

  • Hochzeit
  • Todesfälle
  • Geburt eines Kindes
  • Peinliche Missgeschicke
  • Unfälle

Kurz gesagt alles, was das Gehirn als bedeutend einstuft. Unwichtige Ereignisse können mit der Zeit verblassen und schließlich ganz vergessen sein. Manche Erlebnisse können unter Umständen in das Faktengedächtnis wandern. Das passiert, wenn der zeitliche und räumliche Bezug zum Ereignis verloren geht.

Konsolidierung und Rekonsolidierung von Gedächtnisinhalten

Gedächtnisinhalte werden im Gehirn gespeichert und stabilisiert. Die Speicherung von Inhalten im Gehirn ist die sogenannte Konsolidierung. Dafür zeichnen die Nervenzellen verantwortlich, die im Gehirn als neuronales Netzwerk miteinander verknüpft sind. Die Nervenzellen verfügen über lange Fortsätze, mit denen sie die Verbindung zu anderen Zellen suchen. Die Kommunikation erfolgt über Botenstoffe, welche die kurze Strecke zwischen eng benachbarten Zellen überwinden. Dieser Ort der Informationsübertragung ist als Synapse bekannt.

Das neuronale Netzwerk ist kein statisches Gebilde. Während immer neue Zellverbindungen entstehen, lösen sich andere. Inhalte unterliegen nach jedem Abruf einem neuen Speichervorgang, sie erleben dabei eine Rekonsolidierung, Veränderung oder gehen verloren und bleiben vergessen.

Abruf und Vergessen von Gedächtnisinhalten

Der Gedächtnisabruf funktioniert im deklarativen Gedächtnis bewusst abgerufen. Ein Nachlassen dieser Fähigkeit mit zunehmendem Alter ist in gewissen Grenzen normal. Darüber hinaus kann der Zugriff auf die gesuchten Inhalte in bestimmten Situationen, etwa einer Prüfung, erschwert sein. Das liegt daran, dass Stress den Abruf durch Stress stört. Auch bestimmte Erkrankungen können den Zugriff auf Inhalte verhindern, zum Beispiel demenzielle Syndrome.

Vergessen ist ein an sich sinnvoller Vorgang, denn manche Inhalte verlieren mit der Zeit an Relevanz. Auf neuronaler Ebene lösen sich dann die Verbindungen zwischen den beteiligten Zellen. Die vergessenen Gedächtnisinhalte gehen allerdings nicht verloren. Sie sind lediglich nicht mehr ohne Weiteres abrufbar, können aber in anderem Zusammenhang wieder auftauchen.

Bedeutung von Schlaf und Wiederholung für das Gedächtnis

Ausreichend Schlaf ist wichtig für die Konsolidierung. Der Hintergrund ist, dass der Hippocampus die aufgenommenen Informationen in Ruhephasen in das Großhirn überführt, überwiegend nachts. Wer also erfolgreich Inhalte im deklarativen Gedächtnis abspeichern möchte, der sollte auf einen ausreichenden, regelmäßigen Schlaf achten.

Die Verankerung von Inhalten im Faktengedächtnis unterstützen zudem Wiederholungen in unterschiedlichem Kontext oder die Koppelung mit Hinweisen, etwa Eselsbrücken. Das Gegenteil trifft interessanterweise auf das autobiografische Gedächtnis zu: Erlebt man ähnliche Dinge wiederholt, kann sich die Erinnerung daran abschwächen.

Strategien zur Gedächtnisbildung und -erhaltung

Um Gedächtnisinhalte besser zu behalten, gibt es verschiedene Methoden: Neben gesundem Schlafverhalten und Wiederholungstechnik gibt es weitere Strategien, um gezielt die Gedächtnisbildung zu fördern oder zu erhalten. Erwiesen ist, dass die Bildungsjahre in Kindheit und Jugend ein Fundament für die spätere Hirnleistung darstellen. Dabei steigert jedes einzelne zusätzliche Bildungsjahr unsere späteren kognitiven Fähigkeiten.

Aber auch wer sich später im Leben weiterbildet, tut seinem Gehirn Gutes, auch wenn es nicht mehr ganz so effizient ist wie in jungen Jahren. Es kommt also darauf an, das Gehirn zu benutzen, es mit Neuem zu füttern und am besten aktiv Konsolidierung und Abruf von Inhalten zu trainieren, zum Beispiel mit einem professionellen Gedächtnistraining.

Methoden zur Steigerung der Gedächtnisleistung

Einige Übungen und Techniken können die Gedächtnisleistungen verbessern. Sogar die Intelligenz lässt sich – entgegen früheren Annahmen – steigern. Hirnforscher haben auf Basis ihrer wissenschaftlichen Erkenntnisse spezielle Übungen entwickelt, die messbar die einzelnen Gedächtnisfunktionen verbessern.

Die App NeuroNation wurde in internationaler Zusammenarbeit mit mehreren Universitäten entwickelt und setzt fortlaufend neurowissenschaftliche Erkenntnisse in Übungen zur Gedächtnisförderung um. Mit diesem Training verbessern Sie nicht nur Ihre Gehirnfunktion und beugen einer Demenz vor, sondern verbinden das Ganze mit Spaß.

Selbstverständlich können Sie auch mit Klassikern, wie Kreuzworträtsel, Memory oder Sudoku, Ihr Gedächtnis trainieren. Deren Effizienz nimmt allerdings mit der Zeit ab, da diese Beschäftigungen wenig abwechslungsreich sind. Das menschliche Gehirn benötigt stetig neue Anregungen, um die neuronalen Netzwerke zum Umbau anzuregen.

Bedeutung von Bewegung, Ernährung und Stressmanagement für das Gedächtnis

Die Forschungsergebnisse der vergangenen Jahre haben wiederholt den Einfluss von Lebensstilfaktoren auf die Gedächtnisleistung verdeutlicht. Neben den oben genannten Lernstrategien und gezieltem Gehirntraining unterstützt regelmäßige Bewegung die Konsolidierung von Gedächtnisinhalten. Der Mechanismus dahinter ist noch weitgehend unklar, aber die Studienergebnisse ließen sich vielfach reproduzieren.

Außerdem ist „Brainfood“ seit einigen Jahren buchstäblich „in aller Munde“. Es liefert die Nährstoffe, die das Gehirn für seine Stoffwechselprozesse benötigt. Diese sind in größerer Menge enthalten in:

  • Vollkornprodukten
  • Beeren
  • Nüssen
  • Fisch
  • Hülsenfrüchten

Vor allem ist jedoch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr essenziell für das Funktionieren des Gehirns. Die Wirkung von Stress auf unser Gedächtnis wurde eingehend von einem Team am Max-Planck-Institut München untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass vor allem anhaltender Stress dazu führt, dass die Anzahl der Synapsen im Gehirn schrumpft, was eine schlechtere Gedächtnisleistung nach sich zieht.

Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse

Das deklarative Gedächtnis lässt sich durch verschiedene Maßnahmen positiv beeinflussen und verbessern. Eine wissenschaftlich fundierte Variante des Gedächtnistrainings ist NeuroNation, das Ihr Gedächtnis mit immer neuen Übungen auf Trab hält. Ergänzt durch gesunden Schlaf, Brainfood und Stressmanagement können Sie nichts Besseres für Ihr Gedächtnis tun. Starten Sie Ihr Training am besten gleich hier.

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Quellen

  1. https://www.nature.com/articles/nature17637
  2. https://edoc.hu-berlin.de/handle/18452/24576

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