NeuroNation \ Gesund leben, Intelligenz und IQ

Die emotionale Intelligenz (EQ)

Die emotionale Intelligenz, findet ihren Ursprung etwa um das Jahr 1920. Damals wurde diese noch als „soziale Intelligenz“ beschrieben und erstmals von dem Psychologen Edward Thorndike erwähnt.

Obwohl die Existenz dieser Form von Intelligenz erkannt wurde, schenkte man ihr doch wenig Beachtung, zumindest nicht in Hinblick auf Intelligenztests. Das ist umso verwunderlicher, wenn man nun die Bedeutung der emotionalen Intelligenz betrachtet und was sie in unserem Leben bewirkt.

Was ist die emotionale Intelligenz?

Vereinfacht gesagt wird unter dem EQ das Können, sich in der vielschichtigen Welt zurechtzufinden und seinen „gesunden Menschenverstand“ zu benutzen, verstanden. Und somit unterscheidet sich der EQ ganz eindeutig vom IQ, ist jedoch in unserer Gesellschaft deswegen nicht von minderer Bedeutung. Denn der IQ alleine sagt nicht aus, wie erfolgreich wir im Leben sind, geschweige denn wie wir zurechtkommen. Sicherlich ist ein guter IQ auch von Vorteil, doch das bedeutet nicht, dass wir ohne die emotionale Intelligenz ebenso erfolgreich oder beliebt wären.

Fähigkeiten der emotionalen Intelligenz

Der EQ beinhaltet folgende menschliche Fähigkeiten:

  • Sich in der Welt zurechtzufinden
  • Situationen einschätzen zu können
  • Beziehungen zu knüpfen und
  • Aufrecht zu erhalten
  • Selbständig zu sein
  • Eigene und fremde Gefühle richtig wahrzunehmen

Die Relevanz der emotionalen Intelligenz

Um Ihnen vor Augen zu führen, wie wichtig die emotionale Intelligenz ist, wollen wir einen kurzen Test mit Ihnen machen:
Sie sollen an eine Person aus Ihrem beruflichen oder privaten Umfeld denken, die Sie sehr mögen. Wenn Sie nun in 3-4 Stichpunkten beschreiben sollten, warum das so ist, was würden Sie sagen?
Sie würden an erster Stelle wohl kaum daran denken, wie toll das räumliche Vorstellungsvermögen dieser Person ist. Oder wie konsequent diese Person ihre Sachen ordnen kann. Sondern vielmehr, dass sie zuhören kann, Ihnen immer zur Seite steht, auf Sie eingeht oder einfach nur sympathisch ist. Meistens mögen wir einen Menschen aufgrund seiner emotionalen Fähigkeiten, wobei die Intelligenz an sich selbstverständlich auch wichtig ist, aber in diesem Fall eben nicht vorrangig. Beispielsweise ist die Abhängigkeit von Erfolg im Beruf und IQ, mit einem Prozentsatz von 1-20% nicht so hoch, wie die der emotionalen Intelligenz, mit einer Abhängigkeit von bis zu 45%.

Weitere Fähigkeiten der emotionalen Intelligenz

Die emotionale Intelligenz macht es uns weiterhin überhaupt erst möglich, Menschen einzuschätzen. Das können wir in der Regel, weil wir Ihre Stärken und Schwächen ausfindig machen, aber auch die unseren. Durch die emotionale Intelligenz sind wir befähigt, unsere Schwächen zu reduzieren und unsere Stärken auszubauen, sodass sich Menschen in unserer Umgebung wohlfühlen. Ein weiteres Kennzeichen der emotionalen Intelligenz, ist beispielsweiseauch die Stress-Resistenz.

Der Unterschied von EQ und IQ

Der IQ wird allgemeinhin als Problemlösungsintelligenz verstanden. In ihm liegen unsere Fähigkeiten, Probleme und Aufgaben schnell und effektiv zu lösen und uns in unbekannten Situationen, mit Hilfe unseres Denkens zurechtzufinden. Dabei steht weniger die Erfahrung, als das Erkennen von Beziehungen im Vordergrund. Der IQ ist aufgrund neuer Forschungsergebnisse zwar veränderbar, aber eben nur zu einem gewissen Grad.
Ganz im Gegensatz zum EQ. Hier stehen Erfahrung, Lebensweisheit, Gefühl und Vernunft im Vordergrund. Der EQ besitzt eine große Flexibilität und während der IQ im höheren Alter abnimmt, so nimmt der EQ erst im fortgeschrittenen Alter zu und verliert später kaum an Wert. Nicht zuletzt deswegen ist der Einsatz älterer Menschen am Arbeitsplatz so wertvoll. Ebenso wie einen IQ-Test, gibt es auch einen EQ-i-Test. Leider existiert bisher keiner Kombination der beiden Methoden.

EQ und Persönlichkeit

Nicht zu verwechseln ist die emotionale Intelligenz hingegen mit der Persönlichkeit. Der grundlegende, statische Charakter eines Menschen ist kaum zu verändern, während der EQ als spontan und adaptiv aufgefasst werden kann. Er ist in der jeweiligen Situation einsetzbar und auch erlernbar.
Wie Sie sehen, können wir also sehr viel mit unserem Gefühl und unserer Emotionalität erreichen und sollten diese Fähigkeiten dementsprechend auch optimal ausbauen.

Training starten

Quellen:

1: Steven J. Stein,Howard, (2009), Das EQ-Potenzial: emotionale Intelligenz als Schlüssel zum Erfolg, Wiley-VCH Verlag, S. 29ff.

Mehr über: