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Exekutive Funktionen: Ihr Schlüssel für mehr Lebensqualität

In der Neurowissenschaft spricht man häufig von exekutiven Funktionen. Diese haben einen positiven Einfluss auf unser Leben, daher kann es von Vorteil sein, diese Funktionen zu stärken.

Was sich genau hinter exekutiven Funktionen verbirgt und wie sie sich positiv auf Ihr Leben auswirken, erklären wir in diesem Artikel. 

Gute Vorsätze und exekutive Funktionen, wie hängt das zusammen?

Manchen Menschen fällt es scheinbar leichter, sich an ihre guten Vorsätze zu halten. Sie treiben regelmäßig Sport, statten dem Kühlschrank vor dem Schlafengehen keine ungeplanten Besuche ab und achten in der Gesamtheit besser auf ihre Gesundheit. Was ist Ihr Geheimnis und warum scheitern so viele an ihren Vorsätzen?

Die Wissenschaft liefert in zahlreichen Studien eine Antwort: Unsere Selbstkontrolle macht den Unterschied aus. Einem disziplinierten Menschen fällt es zweifelsfrei weniger schwer, einen gesunden Lebensstil zu pflegen, als seinen hedonistischen Mitstreitern. Wussten Sie aber, dass es auch umgekehrt gilt? Laut neuesten Forschungen übt gesunder Lebensstil genauso viel Einfluss auf die Selbstkontrolle aus, wie die Selbstkontrolle auf unsere Gesundheit.

Der Schlüssel zu unserer Selbstkontrolle liegt in den exekutiven Funktionen des Gehirns. Diese geistigen Funktionen, mit denen wir unser Denken und unser Handeln kontrollieren, verantworten unsere Zielstrebigkeit, Aufmerksamkeit und Konzentration.

Was sind exekutive Funktionen?

Der Begriff exekutive Funktionen stammt aus dem Bereich der Hirnforschung und meint die geistigen/mentalen Fähigkeiten, mit denen wir Menschen unser Verhalten steuern und uns dementsprechend der Umwelt anpassen können. 

Unsere exekutiven Funktionen ermöglichen sowohl das zielgerichtete Denken als auch Handeln und beeinflussen zahlreiche geistige Fähigkeiten mit. Sie sind verantwortlich für die sogenannte Selbstregulation.

Grundsätzlich umfassen die exekutiven Funktionen die drei Bereiche Arbeitsgedächtnis, Inhibition und die kognitive Flexibilität.

Das Arbeitsgedächtnis

Das Arbeitsgedächtnis, allgemein auch als Kurzzeitgedächtnis bekannt, speichert kurzzeitig Informationen und kann diese verarbeiten. Es wird in sämtlichen alltäglichen Aufgaben gebraucht und kann als Arbeitsspeicher unseres Gehirns gesehen werden.

Die Inhibition

Inhibition beschreibt die exekutive Funktion, welche dafür verantwortlich ist, Störquellen auszublenden und Impulse zu unterdrücken.

Wer also gut inhibiert ist, gibt nicht gleich auf, wenn etwas nicht sofort gelingt und kann auch bei Störfaktoren seine Aufmerksamkeit gut kontrollieren.

Die kognitive Flexibilität

Bei der kognitiven Flexibilität handelt es sich um die Begabung, seine kognitiven Fähigkeiten von einer Sache auf eine andere zu wechseln oder mit einem Perspektivwechsel eine andere Sichtweise nachzuvollziehen.  

Exekutive Funktionen als Schlüssel für Lernerfolge 

Die exekutiven Funktionen besitzen deshalb einen so hohen Stellenwert, weil sie den Lernerfolg in Schule, Studium und ähnlichen Situationen zu großen Teilen mitbestimmen. 

Gut ausgeprägte exekutive Funktionen sind demnach genauso wichtig wie der IQ, damit Lernerfolge erzielt werden können.

Exekutive Funktionen bei Kindern

Wie bereits erwähnt, bestimmen die exekutiven Funktionen bei Kindern teilweise den Lernerfolg in der Schule mit.

Geistige Einschränkungen wie Konzentrationsprobleme sowie Krankheiten wie ADS, ADHS oder Lese-Rechtschreibschwäche können ein Indikator für schwach ausgeprägte exekutive Funktionen sein.

Exekutive Funktionen bei Erwachsenen

Auch im Job oder Lernsituationen wie einer beruflichen Weiterbildung sind gesunde exekutive Funktionen einer der Hauptaspekte für gute Lernerfolge.   

Sie können auch als Selbstregulation betrachtet werden. Wer seinen Fokus eigenständig durch intrinsische Motivation auf die relevante Aufgabe lenken kann, der wird signifikant bessere Ergebnisse erzielen.

Im Umkehrschluss können schlecht ausgeprägte exekutive Funktionen bei Erwachsenen das Erlangen von relevantem Wissen erschweren, was zu Problemen im Arbeitsleben führen kann.

Exekutive Funktionen und gesunder Lebensstil – ein Engelskreis

Um mehr über die Wechselwirkungen zwischen trainierten exekutiven Funktionen und gesundem Lebensstil zu erfahren, haben Forscher aus Großbritannien Daten von 4.555 erwachsenen Studienteilnehmern untersucht. Dabei konnten sie feststellen, dass es sich bei diesem Zusammenspiel um einen verstärkenden Kreislauf handelt, welcher in beide Richtungen Veränderungen bewirken kann.

So haben Menschen mit schwachen exekutiven Funktionen im Durchschnitt weniger Sport gemacht und kaum auf gesunden Lebensstil geachtet. Gleichzeitig haben physisch aktive Erwachsene besonders hohe Exekutivfunktionswerte gezeigt.

Dieser Zyklus funktioniert natürlich auch in die umgekehrte Richtung. So führt beispielsweise Rauchen oder vermehrter Alkoholkonsum, mit der Zeit unvermeidbar zum Abbau der exekutiven Funktionen. Dies bedeutet wiederum, dass Menschen, die sich bewusst für ausreichend Schlaf, regelmäßigen Sport und gesunde Ernährung entscheiden, nicht nur ihrem Körper, sondern auch ihrem Geist einen Gefallen tun.

Die Stärkung der Executive Funktionen kann eine wahre Aufwärtsspirale beflügeln

Mit der Aufwärtsspirale die exekutiven Funktionen verbessern

Um die Selbstkontrolle zu stärken, ist der erste Schritt, die Aufwärtsspirale in Gang zu setzen. Das alleine kann schon zu einer Verbesserung führen. Setzen Sie sich dafür Ziele, die zur Besserung Ihres Lebensstils beitragen und leiten Sie die nötigen Schritte ein, diese zu erreichen. 

Hierfür gibt es unzählige Beispiele, aber die besten Methoden zur Stärkung der exekutiven Funktionen sind zum einen Sport und zum anderen regelmäßiges Gehirntraining

Sport als Training

Mit Sport lässt sich die Selbstregulierung trainieren. Damit ist Sport nicht nur für einen gesunden Körper wichtig, sondern kann auch für den Kopf wichtige Aspekte trainieren.

Beim Sport lernen wir, unsere Emotionen und Aufmerksamkeit zu kontrollieren, gerade im Kindesalter ist das wichtig. Vor allem Teamsportarten können hier hilfreich sein, um die exekutiven Funktionen Ihres Kindes zu stärken.

Auch das Überwinden des eigenen “Schweinehundes” trainiert Ihre Selbstregulation, mit Sport bringen Sie die Aufwärtsspirale in Gang. Plötzlich haben Sie Interesse daran, auf Ihre Ernährung zu achten, gehen lieber an die frische Luft und greifen eher zum alkoholfreien Bier. 

Gehirntraining zur Stärkung der exekutiven Funktionen 

Die wahrscheinlich beste Methode zur Stärkung von exekutiven Funktionen stellt ein ganzheitliches Gehirntraining dar. Ein solches Training trainiert alle kognitiven Fähigkeiten und so auch Ihr Arbeitsgedächtnis, Inhibition und kognitive Flexibilität.

Das heißt, es kann nicht nur die Selbstregulation gesteigert werden, sondern sich unter Umständen sogar der IQ verbessern. Damit ist Gehirntraining bestens geeignet, um ein Defizit auszugleichen oder Stärken weiter auszubauen.

Die Gehirnjogging App von NeuroNation kann durch das Freemium Konzept kostenlos genutzt werden und bringt so bereits viele Vorteile. 

Wann werden exekutive Funktionen benötigt?

Exekutive Funktionen werden dann benötigt, wenn Sie Ihre eigenen Emotionen oder Verlangen selbst regulieren müssen. Das kann beispielsweise heißen, Sie müssen laute Umgebungsgeräusche ausblenden, um konzentriert Ihre Arbeit fertigzustellen, obwohl Sie lieber Feierabend machen würden. Hier helfen Ihnen die exekutiven Funktionen, Ihre Emotionen zu unterdrücken und die Störfaktoren auszublenden.

Warum sind exekutive Funktionen wichtig?

Exekutive Funktionen sind wichtig, weil sie dabei helfen, sich selbst zu regulieren. Das ist vor allem in der Schule essentiell, um erfolgreich am Unterricht teilzunehmen, spielt aber auch im Berufsleben und im Alltag eine Rolle. Durch ausgeprägte Selbstregulation fällt es Ihnen leichter, für sich dienliche Entscheidungen zu treffen. 

Fazit: Starten Sie den Engelskreis

Exekutive Funktionen und die damit einhergehende Selbstregulation sind zum einen wichtig, um Lernerfolge zu erzielen. Gleichzeitig sind sie hilfreich, um Entscheidungen zu treffen, die einen positiven Einfluss auf unser Leben haben. 

Aller Anfang ist schwer, doch wird die Lawine erstmal ins Rollen gebracht, fällt es uns leichter und leichter, die richtigen Entscheidungen zu treffen. 

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