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Gedächtnistraining steigert die mathematische Leistung von Kindern

Stellen Sie sich einen Klassenraum mit 30 Schülern vor. Was würden Sie schätzen, wie viele Schüler haben in diesem Zimmer Lernschwierigkeiten? Es sind durchschnittlich 5 von 30 Kindern. Immer mehr Studien beweisen, dass Kinder mit einem schlechten Arbeitsgedächtnis häufig Probleme in der Mathematik, sowie beim Lese- und Sprachverständnis haben.

Das führt zu schlechten Noten, einem hohen seelischen Druck und möglicherweise auch zu einer ungesunden Selbstwahrnehmung. Alles in allem eine (zu) große Belastung, der so schnell wie möglich entgegengewirkt werden sollte.

Ein britisches Forscherteam beweist mit seiner Studie, dass Lernschwierigkeiten durch ein adaptives Gedächtnistraining verbessert oder sogar ganz ausgeglichen werden können. Anhand von 42 Kindern, deren Arbeitsgedächtnisleistung unterdurchschnittlich war, wiesen die Wissenschaftler nach, dass ein schlechtes Gedächtnis kein schlechtes Gedächtnis bleiben muss und dass Mathe nicht immer als Buch mit 7 Siegeln verstaubt.

Ein Rennspiel als Belohnung

An dem Versuch nahmen 42 Schüler in einem Alter von 8 bis 11 Jahren teil. 22 von ihnen führten ein personalisiertes Gedächtnistraining durch, was bedeutet, dass sich die Schwierigkeit des Trainings immer an die individuelle Leistung des Kindes anpasste. Die restlichen 20 Schüler trainierten in der Zeit mit dem gleichen Programm, nur dass es diese Anpassung der Schwierigkeit eben nicht gab. Die Kinder sollten jeweils 35 Minuten an insgesamt 20 Tagen in einem Zeitraum von 5 bis 7 Wochen trainieren. Pro Sitzung galt es 8 Übungen zu absolvieren wie beispielsweise:

  • Lampen leuchteten in einem Gitter auf und verschwanden wieder. Das Kind sollte die Felder anklicken, in denen die Lampen aufgeblinkt waren. Dabei musste die Reihenfolge beachtet werden. Sie können das in etwa mit unserer Übung Pfadfinder vergleichen, die ebenso auf das unmittelbare Wiederherstellen von Informationen abzielt.

Nach jedem Training spielten die Kinder ein Rennspiel, das keinen Trainingseffekt hatte, jedoch als Belohnung diente, um sie weiterhin zu motivieren.

Individuelles Training steigert die schulische Leistung

Nach Ende des gesamten Gehirntrainings wurde über psychologische Testverfahren ermittelt, ob es zu einem Leistungszuwachs kam. Dabei stellte sich deutlich heraus, dass sich die Kinder mit dem adaptiven Training (Gruppe 1) viel stärker steigern konnten als die Schüler, die das Training ohne Anpassung vollführten. Die 1. Gruppe konnte sich stark im Bereich des verbalen und visuell-räumlichen Arbeitsgedächtnisses verbessern. Weiterhin fiel es ihnen nach Abschluss des Experiments viel einfacher, gesprochenen Anweisungen zu folgen. Eine erneute Kontrolle nach 6 Monaten zeigte auf, dass die Schüler der Gruppe 1 ihre Schulleistung, ihr mathematisches Denken und ihr Selbstbewusstsein erhöhten. Die Kinder entwickelten zudem Strategien, die es ihnen erlaubten, ihre Schwächen auszugleichen. [1]

Gehirntraining gegen Probleme in der Schule

Schon mehrere Studien bewiesen, dass eine schlechte schulische Leistung häufig mit einem schlechten Arbeitsgedächtnis zusammenhängt. Probleme in der Schule, dass kennen wir alle wohl noch recht gut. Wenn es aber über die normalen Schwierigkeiten herausgeht, dann sollte Unterstützung in Anspruch genommen werden. Eine Schwäche in Mathe oder Deutsch kann schnell zu einem großen Problem heranwachsen und dieses gilt es abzuwenden. Ein personalisiertes Training des Arbeitsgedächtnisses ist definitiv ein Schritt in die richtige Richtung.

Training starten

Quellen:

[1] Developmental Science (2013), Adaptiv training leads to sustained enhancement of poor working memory children, Link

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