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Gehirntraining: Auch im Alltag spürbar

Kritiker behaupten gerne, Gehirntraining sei nur im Labor wirksam und die Wirksamkeit beschränke sich auf neuropsychologische Tests. Eine neue Studie zeigt nun: Gehirntraining von zu Hause ist wirksam und verbessert im Alltag relevante Bereiche.

Dass gut gemachtes Gehirntraining wirksam ist, haben wir schon oft betont. Mit „gut gemacht“ meinen wir: das Training muss personalisiert sein, sich an die Leistung der trainierenden Personen anpassen; es müssen Übungen zum Einsatz kommen, die in wissenschaftlichen Studien ihre Wirksamkeit für ein bestimmtes Gebiet unter Beweis stellen konnten; und das Training muss gewährleisten, dass der Trainierende über lange Zeit am Ball bleibt oder einfacher gesagt: Das Training muss Spaß machen.
Wirksames Gehirntraining lässt die kognitiven Leistungen in bestimmten Bereichen steigern.

Zahlreiche Studien belegen Wirksamkeit

Die Studien, die belegen konnten, dass ein ebensolches gut gemachtes Gehirntraining wirksam ist, sind zahlreich. Doch Wissenschaftler wären nicht Wissenschaftler, wenn sie nicht jedes Ergebnis mit einer gehörigen Portion Skepsis kommentieren würden. Ein Kritikpunkt war stets, dass sich diese Ergebnisse zwar im Labor zeigen lassen, nicht aber im richtigen Leben. Dass also die Bedingungen komplett standardisiert sein müssen, um bestimmte Effekte zu erzielen. Da Gehirntraining in der Realität meist außerhalb des Labors stattfindet, ist dieser Kritikpunkt von großer Relevanz. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass sich die Leistungssteigerungen lediglich in neuropsychologischen Tests zeigen, nicht aber im Alltag von Menschen bemerkbar machen.

Training von zu Hause

Eine neue Studie untersuchte nun im Detail die Frage, inwiefern Menschen auch von Gehirntraining profitieren, das online stattfindet und somit außerhalb der kontrollierten Umgebung eines Labors [1]. Kann die Wirksamkeit von Gehirntraining auch außerhalb eines Labors nachgewiesen werden, so ist dies ein starkes Zeichen – bedeutet es doch, dass Menschen auch ohne Anleitung eines Versuchsleiters oder die strenge Kontrolle der Laborbedingungen von Gehirntraining profitieren. Auch wurde erfasst, wie sich Gehirntraining im Alltag der Studienteilnehmer bemerkbar macht.

6 Monate langes Training

Die neue Studie fand in England (King’s College; University of Oxford) statt, die Studienteilnehmer wurden über Fernsehsendungen rekrutiert und verschiedenen Gruppen zufällig zugewiesen. Eine Gruppe trainierte mit einem breitgefächerten Mix aus Übungen, ähnlich den NeuroNation-Kursen, eine Gruppe trainierte ihre Fähigkeit zum schlussfolgernden Denken und eine Gruppe trainierte nicht. Das Training fand von zu Hause aus über das Internet statt. Vor und nach dem Training wurde die Leistung der Studienteilnehmer mit verschiedenen Tests erfasst. Dabei war insbesondere von Interesse, inwiefern sich das Training auch im Alltag der Studienteilnehmer bemerkbar macht, hierfür wurde ein spezieller Fragebogen verwendet (engl. ADL = Aktivitäten des täglichen Lebens). Die Aufteilung in verschiedene Gruppen ermöglicht es den Wissenschaftlern im Anschluss zu sehen, ob beispielsweise eine Verbesserung der Leistung zwischen den beiden Testzeitpunkten lediglich auf die erneute Vorgabe der Tests zurückzuführen ist, oder ob es tatsächlich das Training war, das für eine Leistungszunahme verantwortlich ist. Sämtliche Studienteilnehmer waren mindestens 50 Jahre alt. Insgesamt nahmen 6742 Menschen an der Studie teil. Studienteilnehmer trainierten über einen Zeitraum von 6 Monaten täglich durchschnittlich 10 Minuten.

Die Ergebnisse

Die beiden Gehirntrainingsgruppen zeigten – verglichen mit der inaktiven dritten Gruppe – einen klaren Anstieg im ADL-Fragebogen. Das bedeutet, dass es Studienteilnehmern durch das Gehirntraining leichter fiel, Aktivitäten des täglichen Lebens nachzugehen. Je höher der Wert, desto leichter fällt es Menschen, den vielfältigen Anforderungen des Alltags zufriedenstellend und selbstständig nachzugehen. Die Aktivitäten beziehen sich auf so unterschiedliche Dinge wie das Durchführen von Onlinebanking, den Haushalt zu führen oder seine Medikamente regelmäßig zu nehmen.

Fazit: Online Gehirntraining hilft im Alltag

Die neue Studie konnte Kritiker widerlegen, die in Zweifel zogen, inwiefern Gehirntraining auch außerhalb eines Labors wirksam ist, und ob sich Gehirntraining auch im Alltag bemerkbar macht. Eindrücklich konnte gezeigt werden, dass ein Training, das über einen langen Zeitraum stattfindet und wichtige Kriterien erfüllt, hochwirksam ist. Ebenso konnte demonstriert werden, dass sich die positiven Effekte auf im Alltag relevante Bereiche erstrecken.

Training starten

Quellen:

1: Corbett, A., Owen, A., Hampshire, A., Grahn, J., Stenton, R., Dajani, S., Burns, A., Howard, R., Williams, N., Williams, G., & Ballard, C. (2015). The Effect of an Online Cognitive Training Package in Healthy Older Adults: An Online Randomized Controlled Trial. Journal of the American Medical Directors Association, 16, 990-997.

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