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Hirnschrittmacher soll Symptome von Alzheimer verlangsamen

Wissenschaftler des Johns Hopkins Hospital in Baltimore erforschen derzeit eine alternative Methode, um die Symptome der Alzheimerkrankheit abzuschwächen.

Das soll anhand eines Hirnschrittmachers funktionieren, der durch eine tiefe Hirnstimulation den Verlauf der Erkrankung verlangsamt. Neben dem Ziel den geistigen Abbau zu verzögern, soll auch das Gedächtnis der Betroffenen verbessert werden.

Elektroden werden in das Gehirn eingesetzt

Die Therapietechnik wurde schon bei anderen Erkrankungen wie etwa Epilepsie, Zwangsstörungen und Parkinson eingesetzt und soll nun auch bei Alzheimer helfen. Dabei werden, je nach Krankheitsbild, Elektroden in verschiedene Bereiche des Gehirns implantiert. Bei der Demenzerkrankung entspricht das den Bereichen, die mit dem Gedächtnis und dem Lernen verknüpft sind. Bisher wurde die Hirnschrittmacher-Methode an 6 Alzheimer-Patienten getestet. Die Studie lief über einen Zeitraum von einem Jahr. Weitere Untersuchungen sollen nun folgen. Durch die Implantation der Elektroden kam es zu einer gesteigerten Hirnaktivität in den behandelten Arealen. Die Zunahme konnte über eine gesteigerte Glucose-Aufnahme identifiziert werden. Normalerweise, so die Forscher, gehe die Hirnaktivität im Krankheitsverlauf zurück.

Neue Therapieansätze sind dringend notwendig

Obschon die Verbesserungen eher gering ausfielen und es aufgrund von Gehirn-, und Verhaltensänderungen zu Komplikationen kommen kann, so ist es doch wichtig derartige Techniken weiterzuverfolgen. Den Wissenschaftlern zufolge gab es in letzter Zeit immer wieder Fehlschläge bei der Behandlung von Alzheimer mit Medikamenten. Und auch sonst gibt es nur wenige Therapiemethoden dieser Krankheit. Viel zu wenige wenn man bedenkt, dass sich die Zahl der Alzheimer-Patienten bis zum Jahr 2050 verdoppeln soll. Allein in Deutschland sind aktuell 1,3 Millionen Menschen an einer Demenz erkrankt. Im Jahr 2050 wird es voraussichtlich 2,6 Millionen Patienten geben.

Heilung eher unwahrscheinlich

Die Alzheimerkrankheit ist schon seit einigen Jahren Gegenstand aktiver Forschung. Und doch ist immer noch nicht richtig geklärt, was genau diese Form der Demenz auslöst. Ganz zu schweigen davon, wie sie sich heilen lässt. So versprechen sich die Forscher auch von dieser Alternativmethode keine Heilung. Nach dem Neurowissenschaftler Mike R. Schoenberg wird es auch mit dem Hirnschrittmacher nicht gelingen, den Verlauf der Krankheit zu stoppen. Der invasive Eingriff kann also keine entscheidende Lösung darstellen. [1]

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Quellen:

[1] Technology Review (2012), Hirnschrittmacher für Alzheimer-Patienten, http://www.heise.de/tr/artikel/Hirnschrittmacher-fuer-Alzheimer-Patienten-1766872.html

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