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Illusionen, Magier und Sinnestäuschungen – warum wir uns irreführen lassen

Was wir wahrnehmen, das erscheint uns als Wirklichkeit. Doch so unterschiedlich wie unsere Charaktere oder unser Aussehen ist, so vielfältig sind auch unsere Wahrnehmungen.

Für Magier ist das längst ein alter Hut – aus dem auf einmal ein Kaninchen springt, dass sich zuvor doch ganz sicher nicht darin befunden hat. Oder doch? Können wir etwa unsere eigenen Augen nicht trauen? Nein, nicht immer! Magier machen sich unsere subjektive und teils trügerische Wahrnehmung zunutze, denn diese ist keineswegs eine Kopie der Realität. Sie ist ein für uns sinnvolles Gesamtbild unserer Umwelt. Immer wieder lassen wir uns von Zaubertricks, optischen Illusionen oder Sinnestäuschungen beeindrucken, denn diese lösen eine Faszination in uns aus. Wir meinen alles zu sehen und verpassen doch das Wichtigste.

Die Wahrnehmung – das Bild in unserem Kopf

Die Wahrnehmung liefert uns einen für uns sinnvollen Gesamteindruck der Realität. Durch Aufnahme, Selektion, Verarbeitung und individuelle Interpretation von Informationen entsteht in unserem Kopf ein schlüssiges Bild unserer Umwelt. Eine ganz wichtige Rolle spielt dabei die Aufmerksamkeit. Denn: Wo wir sie hinlenken, dort nehmen wir Dinge bewusst wahr, während andere Sachen an ihrem Rande im Dunklen verborgen bleiben. Und ebendieses Dunkle gebrauchen Magier bei ihren Tricks. Sie können uns täuschen, indem sie unsere Aufmerksamkeit in die falsche Richtung lenken und im Schatten agieren.

Warum können wir derart getäuscht werden?

Magie?

Fakt ist, wir nehmen kein 1 zu 1 Abbild der Wirklichkeit wahr. Doch warum ist das so? Gerade in unserer heutigen Zeit existiert eine regelrechte Informationsflut. All diese Dinge in unserem Gehirn zu verarbeiten, brächte es ganz schön zum Qualmen und schlussendlich wären wir schlichtweg überfordert. Deswegen entscheiden wir überwiegend unterbewusst und mithilfe unserer Aufmerksamkeit, was wir aufnehmen und das sind die für uns wichtigen Informationen.

Zudem wird die Wahrnehmung mit eigenen Erfahrungen, persönlichen Erlebnissen und emotionalen Bewertungen gekoppelt, sodass sich für uns ganz individuell das nachvollziehbare Gesamtbild der Welt ergibt. Gerade weil so viele individuelle Dinge mit einfließen und weil wir auch nur Schnipsel an Informationen durch Interpretation zusammensetzen, lässt sich unser Gehirn täuschen.

Wir nehmen unsere eigene Welt wahr

Und das ist auch gut so. Mithilfe unserer ureigensten Wahrnehmung finden wir uns in der komplexen Umwelt zurecht, wir können sinnvolle Handlungen vornehmen und Planen. Unser Gehirn strebt immer nach dem Sinnvollen, was nicht gleich bedeutet, dass unsere Auffassung für einen anderen Menschen Sinn ergibt. Unterschiedliche Wahrnehmungen können schon mal Grund für heftige Diskussionen oder sogar Streit sein. Schlussendlich aber macht sie das Leben vielfältig, faszinierend und spannend. Sie regt uns zum Nachdenken an und macht aus uns allen einzigartige und unersetzbare Menschen. Und seien wir ehrlich, optische Täuschungen und Magiertricks sind doch immer wieder beeindruckend.

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Quellen:

DasGehirn.info (2013), Die trügerische Welt im Kopf.

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