In den letzten Jahren hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass Konsum nicht glücklich macht. Zwar besitzen wir immer mehr, doch nimmt dadurch unser Glück nicht unbedingt zu. Sechs Tipps, wie wir unser Kaufverhalten ändern können, um unser Glück zu steigern.
Obwohl sich in den letzten Jahrzehnten der Wohlstand vermehrt hat, sind wir Menschen nicht glücklicher geworden. Zwar haben wir viel mehr Produkte und Gegenstände als es unsere Großeltern hatten, doch sind wir nicht im gleichen Maße glücklicher.
Zwei Mechanismen verhindern unser Glück
Zwei Mechanismen sind dafür verantwortlich, dass uns mehr Wohlstand nicht glücklich macht:
- Wir gewöhnen uns an alles: Wie oft freut man sich darauf, ein neues Smartphone, eine neue Jacke oder ähnliches zu erhalten. Zwar freut man sich in der Tat zunächst sehr darüber, doch nach kurzer Zeit hat man sich meist daran gewöhnt und das Smartphone oder die Jacke werden zur Selbstverständlichkeit.
- Wir vergleichen uns mit anderen: Studien zeigen, dass wir unser Glück Großteils darüber definieren, wie viel wir im Vergleich zu anderen Menschen besitzen. Nimmt der allgemeine Wohlstand zu, haben wir zwar mehr, die anderen aber auch.
Sechs Prinzipien, mit denen wir uns glücklich kaufen können
Das Glück, das wir durch Konsum erfahren, ist jedoch nicht in Stein gemeißelt, sondern lässt sich steigern, wenn wir gewisse Dinge beachten. Psychologen, u.a. aus Harvard, haben Prinzipien zusammengefasst, die das Glück beim Einkaufen maximieren:
Weniger Produkte, mehr Aktivitäten kaufen:
Wie bereits erwähnt, gewöhnen wir uns schnell an neue Produkte. Wenn wir Aktivitäten kaufen (z.B. eine Städtereise) können wir uns immer neu erfreuen. Keine Reise gleicht der anderen, Sie erleben immer etwas Neues.
Geben ist seliger als nehmen:
Wir sind soziale Wesen, ohne eine Gemeinschaft können wir nicht überleben. Daher ist es nicht verwunderlich, dass es uns glücklich macht, andere zu beschenken und dadurch unsere Freundschaften zu stärken.
Weniger Versicherungen kaufen:
Für viele Firmen sind Versicherungen ein lukratives Zusatzeinkommen geworden. Wenn beispielsweise eine Versicherung für einen Laptop verkauft wird, profitiert davon in erster Linie der Versicherer. Wenn ein Produkt tatsächlich kaputt gehen sollte, ist der Schaden oft gar nicht so hoch, wie die Versicherung teuer ist. Und ist der Schaden doch hoch, gilt Prinzip 1: Wir ärgern uns nur kurzfristig über die Kosten, doch nach kurzer Zeit haben wir die Kosten auch schon wieder vergessen.
Mehr Kleinigkeiten kaufen:
Die Tätigkeit des Kaufens hat einen Wert an sich. Wir erleben immer ein wenig Glück, wenn wir ein Produkt kaufen. Daher ist es sinnvoll mehrere kleinere Produkte zu kaufen, als eine große teurere Ware.
Denken, bevor man kauft:
Wenn wir beispielsweise daran denken, wie schön es doch wäre eine Ferienwohnung im Süden zu haben, tendieren wir dazu, nur an die angenehmen Konsequenzen zu denken. Doch bedenken wir alle Folgen, so erscheint die Ferienwohnung plötzlich weniger attraktiv. Zum Beispiel kann man sich vor Augen führen, dass man sich häufig Sorgen über Einbrüche machen würde, oder dass man durch eine Ferienwohnung immer am gleichen Ort Urlaub macht.
Vorfreude ist die schönste Freude:
Erinnern Sie sich noch, wie sehr man sich als Kind auf Weihnachten gefreut hat? Häufig war die Vorfreude größer als die Freude in den Wochen nach Weihnachten über die Geschenke. Das gleiche Prinzip können wir uns zunutze machen, indem wir Produkte kaufen, die zu einem späteren Zeitpunkt geliefert werden.
Quellen:
Dunn, E. W., Gilbert, D. T., & Wilson, T. D. (2011). If money doesn’t make you happy, then you probably aren’t spending it right. Journal of Consumer Psychology, 21, 115-125.