Können Sie mehr als eine Sprache? Neueste wissenschaftliche Studien legen nahe, dass das Beherrschen einer Zweitsprache einen Schutz vor Demenz darstellen kann.
Verantwortlich für diesen Schutz, so wird vermutet, ist die Impulskontrolle: Beim Sprechen der einen Sprache müssen die Wörter der anderen Sprache unterdrückt werden.
Eine weitere Sprache zu beherrschen hat viele Vorteile:
– Auf Reisen sind Sie nicht auf andere Menschen angewiesen, sondern können selbst kommunizieren und fremde Kulturen intensiv erleben;
– Bücher und Filme können in der Originalfassung konsumiert werden;
– Sie erweitern Ihren Freundeskreis und Ihr Gefühl für die eigene Kultur.
Neben diesen offensichtlichen Vorteilen sind Wissenschaftler in den letzten Jahren der Frage nachgegangen, ob das Beherrschen einer Zweitsprache zusätzlichen Nutzen für das Gehirn bereithält.
Fremdsprachen lernen schützt und hält fit
Sprachenlernen baut „kognitive Reserven“ auf, die Sie resistenter gegen Gehirnschäden werden lassen. Sind Sie zweisprachig aufgewachsen? Dann werden Sie vermutlich damit den Ausbruch von Demenz um mehrere Jahre aufschieben können.
Die Forscherin Ellen Bialystok konnte in einer im Jahr 2007 im Fachmagazin Neuropsychologia erschienen Studie zeigen, dass zweisprachige Personen im Durchschnitt mehr als 4 Jahre später an Demenz erkranken, als Menschen, die nur einer Sprache mächtig sind. Auch wenn aller Anfang schwer ist, lohnt es sich auch im hohen Alter eine neue Sprache zu lernen.
Quellen:
1: Bialystok, E., Craik, F. I. M, Klein, R. & Viswanathan, M.(2004). Bilingualism, aging, and cognitive control: Evidence from the Simon task. Psychology and Aging, 19, 290-303.
2: Bialystok, E., Craik, F. I. M, Klein, R. & Freedman, M. (2007). Bilingualism as a protection against the onset of symptoms of dementia. Neuropsychologia, 45, 459-464.
3: Valenzuela, M. J., & Sachdev, P. (2006). Brain reserve and dementia: A systematic review. Psychological Medecine, 36, 441-454.