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Schokolade oder Apfel? Gehirntraining steigert die Willenskraft

Schokolade oder Apfel? Fällt Ihnen diese Entscheidung auch manchmal schwer, weil Sie sich eigentlich lieber für das gesündere Lebensmittel entscheiden würden, dann aber doch zu der Schokoladen-, oder Chipspackung greifen?

Dass ein Training bestimmter Fähigkeiten des Gehirns auch zu einer Verbesserung in ebendiesen Bereichen führt, ist der Wissenschaft mittlerweile hinreichend bekannt. Wenn Sie zum Beispiel Ihre Merkfähigkeit mit einer Übung trainieren, dann werden Sie sich auch im Alltag mehr Dinge merken können. Forscher sind nun zu neuen beeindruckenden Erkenntnissen gekommen: Ein regelmäßiges Gehirntraining kann sich auch auf andere Bereiche des Lebens auswirken, die nicht direkt trainiert werden. So zum Beispiel auf die Willenskraft.

Stärkere Willenskraft durch tägliches Training

Die Forscher der „University of Amsterdam“ hatten die These, dass verbesserte geistige Fähigkeiten, wie etwa das Arbeitsgedächtnis, indirekt dabei helfen eine stärkere Willenskraft zu entwickeln und somit gesündere Entscheidungen zu treffen. Denn das Arbeitsgedächtnis ist direkt an dem Erhalt und an der Beeinflussung künftiger Ziele beteiligt. Um ihren Ansatz zu prüfen, untersuchten die Wissenschaftler Menschen mit Alkoholproblemen. Die Teilnehmer hatten Schwierigkeiten den automatischen Impuls zu unterdrücken, der sie zum Trinken verleitet. Ein gezieltes Gehirntraining sollte schlussendlich dazu führen, dass die Beteiligten Ihre Impulse besser kontrollieren können und resultierend daraus weniger Alkohol trinken.

Gesünderer Lebensstil der Trainingsgruppe

NeuroNation Übung SpiegelbildLinks ist die NeuroNation Übung Spiegelbild: Ähnlich der Studie sollen auch hier die Positionen von Quadraten wieder hergestellt werden.

Die Teilnehmer wurden zunächst in 2 Gruppen aufgeteilt – in eine Trainingsgruppe (Gruppe 1) und in eine Kontrollgruppe (Gruppe 2). Die Trainingsgruppe führte täglich Sitzungen durch, die sich insgesamt auf 25 Stück beliefen. In den Trainingssitzungen führten sie einen sehr anspruchsvollen Test zum Arbeitsgedächtnis durch, in dem Aufgaben enthalten waren, die etwa unserer Übung Spiegelbild gleichen. Die Schwierigkeit dieser Testaufgaben stieg kontinuierlich an. Die Kontrollgruppe trainierte die Übungen zwar auch täglich, allerdings nur auf der leichtesten Schwierigkeitsstufe.

Die Ergebnisse waren selbst für die Wissenschaftler erstaunlich positiv. Denn sie zeigten nicht nur einen Anstieg der Arbeitsgedächtniskapazität bei der Trainingsgruppe, sondern konnten auch bestätigen, dass die Teilnehmer der Gruppe 1 ihren Antrieb viel besser kontrollieren konnten, als die der Gruppe 2. Das wiederum führte zu einem gesünderen Lebensstil, da sie auch viel seltener zum Alkohol griffen. Mehr noch – der positive Effekt war auch noch einen Monat nach Ende der Studie zu beobachten.

Was im Großen klappt wird auch im Kleineren funktionieren

Ein Gehirntraining mit personalisierter Level-Anpassung verhilft abhängigen Menschen demnach dabei, eine stärkere Willenskraft zu entwickeln. Die Forschung wird sich nun weiterhin mit diesem Themengebiet auseinander setzen. Es ist davon auszugehen, dass ein kognitives Training nicht nur Menschen mit einer Abhängigkeit hilft, sondern auch denjenigen, die bereits einen recht gesunden Lebensstil haben. So werden derzeit Studien durchgeführt, die testen, wie sich ein Gehirntraining auf die Selbstkontrolle beim Sparen oder bei Diäten auswirkt.

Und dann stellt sich vielleicht wieder die Frage Schokolade oder Apfel? Die Entscheidung dürfte dann deutlich einfacher fallen.

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