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Sprachstörungen

Von einer Sprachstörungen ist immer dann die Rede, wenn eine gedankliche Störung zur Erzeugung von Sprache vorliegt. Dabei ist nicht nur das Sprachvermögen, sondern der gesamte Sprachaufbau beeinträchtigt. Eine Sprachstörungen ist also keinesfalls mit einer Sprechstörung zu verwechseln, da bei dieser oft nur die motorische Erzeugung von Lauten betroffen ist.

Sprachstörungen können Folge einer Erkrankung sein

Eine Sprachstörungen kann jedoch gemeinsam mit einer Sprechstörung auftreten. Sprachstörungen werden von einem Sprachabbau oder Sprachverlustsyndromen, wie dem Landau-Kleffner-Syndrom, Aphasie, Dysphasie oder durch verschiedene Formen der Demenz hervorgerufen und haben nahezu immer einen neurologischen Grund. Aber auch die Taubstummheit ist eine Form der Sprachstörungen und die wohl gravierendste überhaupt, da selbst ein kognitives Training nicht durchführbar ist. Die Taubstummheit kann entweder erworben oder bereits angeboren sein. Im Krankheitsverlauf, beispielsweise aufgrund von Hirnschäden, können auch Krankheiten wie Autismus zur Stummheit führen. Beim Verlauf einer solchen Sprachstörungen muss man jedoch, beispielsweise von gehemmten Sprachstörungen, distanzieren.

Die gehemmte Sprachstörung

Ausgezeichnet vom Bundesministerium für Gesundheit

Unter einer gehemmten Störung der Sprache bezeichnet man die Unfähigkeit, Sätze oder Wortlaute nach der angewandten Grammatik zu bilden. Oft zeichnen sich die Fehler in der Wortbeugung oder der Wortstellung im Satz aus. Sie sind klare Zeichen einer dysgrammatischen Sprachstörungen . Diese Form der Sprachstörungen ist oft das Resultat einer körperlichen oder geistigen Entwicklungsverzögerung und tritt sehr häufig im Kindesalter, oft im Zusammenhang mit geistigen Behinderungen auf. Hierfür sind oftmals Schädigungen im prä-, peri- und postnatalen Stadium, Geburtstraumata oder andere Schädigungen psychischer Art, Ursachenträger der verzögerten oder ausbleibenden Sprachentwicklung.

Der Sprachverlust – die Aphasie

Viele Arten von Sprachstörungen lassen sich auf geistige sowie angeborene Defizite zurückführen. Es gibt jedoch auch Formen, bei denen die Fähigkeit, die Sprache anzuwenden oder zu verstehen vorhanden waren, diese jedoch teilweise oder ganz aufgrund von neurologischen Ereignissen verloren ging. Die Rede ist von Aphasie. Bei dieser Form der Sprachstörungen kann man jedoch nicht direkt von Sprachverlust reden, da die Sprache bereits erworben ist, jedoch nicht mehr im vollen Maße anwendbar. In solchen Fällen lässt sich die Störung der Sprache oft mit Tumoren, Hirnentzündungen, Hirntraumata oder Durchblutungsstörungen im Gehirn in Verbindung bringen. Aber auch bei einer Aphasie muss man zwingend distanzieren, denn es gibt sie in verschiedensten Formen, welche sich jeweils etwas durch die Symptome oder Ursachen unterscheiden.

Die Broca-Aphasie

Sie macht sich beispielsweise durch eine gestörte Sprachproduktion bemerkbar, wobei das Sprachverständnis noch funktioniert.

Die Wernicke-Aphasie

Der Gegensatz zu dieser Form der Aphasie ist die Wernicke-Aphasie – eine Sprachstörungen , bei welcher zwar die Sprachproduktion funktioniert, jedoch das Sprachverständnis gestört ist. Diese Form zeichnet sich vor allem durch endlose, inhaltslose Reden oder Satzverschränkungen aus.

Die Amnestische Aphasie

Etwas anders ist die Amnestische Aphasie, bei welcher die Wortfindung gestört ist und im Sprachgebrauch oft als Wortfindungsstörung bezeichnet wird. Anders als bei anderen Formen der Aphasie ist bei dieser Form weder die Sprachproduktion noch das Sprachverständnis gestört.

Die globale Aphasie

Es gibt jedoch auch die globale Aphasie, eine Form, in welcher sowohl das Sprachverständnis als auch die Sprachproduktion gleichermaßen gestört ist.

Zu den Nicht-Standard-Syndromen zählen die Leitungs-Aphasie, die nicht klassifizierbare Aphasie, die Rest-Aphasie sowie die transkortikale Aphasie. 

Kognitives Training und Sprachtherapie

Eine Sprachstörung lässt sich aufgrund ihrer Ursachen nur in ganz seltenen Fällen beheben, sodass eine Sprachtherapie nur bedingte Erfolge bewirken kann. Bei einer Sprachstörungen kommt aus diesem Grund viel mehr ein kognitives Training zum Einsatz, um noch Vorhandenes beizubehalten und eventuell kleine Fortschritte zu erzielen. Es gibt eine ganze Reihe an Forschungsergebnissen, welche auf die Medizin und das Wissen rund um die Neuroplastizität des Gehirns basieren. Das bedeutet, dass das Gehirn die Fähigkeit besitzt, sich an Umgebungen und erforderliche Begebenheiten anzupassen. Das zeigt, dass es sich selbst noch im hohen Alter lohnt durch kognitives Training das Gedächtnis, die Sprache und die Merkfähigkeit anzuregen.

Gerade für Rehabilitationsprozesse ist ein kognitives Training wichtig. In diesem Rahmen besteht ein kognitives Training meist aus einem gesundheitsorientierten und kommunikativ-sozialen Training einzelner Fähigkeiten, in denen Funktionen wie die Sprache und das Denken, aber auch die Wahrnehmung, Informationsverarbeitung und Konzentration trainiert werden. Um ein kognitives Training nicht nur in der Theorie, sondern auch alltagsbasierend durchzuführen, wird ein kognitives Training meist auf ganz alltägliche Dinge des Lebens bezogen, das heißt, das die Übungssituationen immer einen Bezug zum Alltag beinhalten. Dabei fängt ein kognitives Training bei ganz gezielten Fragestellungen an und wird je nach Defizit und Schwäche mit Strukturierungshilfen, Einkaufslisten oder anderen Merkhilfen kombiniert.

Prophylaxe und Rehabilitation bei Sprachstörungen

Ein kognitives Training zur Behandlung oder Therapie einer Sprachstörungen kann sowohl zur Prophylaxe als auch zur Rehabilitation eingesetzt werden. In erster Linie soll ein kognitives Training jedoch dazu dienen, die Selbstständigkeit im Umfeld zu erhalten. Die wesentliche Orientierung für ein kognitives Training liegt dabei auf dem Aspekt, die sprachtherapeutische Intervention im Sinne auf kognitiv orientierte Sprachtherapien abzustimmen. Ein kognitives Training wird jedoch nicht nur zur Rehabilitation oder Prophylaxe eingesetzt, denn auch zur Prävention einer Sprachstörungen gewinnt die sprachliche Frühförderung immer mehr an Bedeutung. Es gibt mittlerweile sogar spezielle Kurse, bei denen Kinder in Form von Sprachspielen ein Gefühl für Sprache erlernen können. Dabei geht es hierbei nicht einmal um eine Sprachstörungen im engsten Sinne, sondern viel mehr um den Ausbau der bereits vorhandenen Sprachkompetenz und die Vorbeugung einer angehenden Sprachstörungen.

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