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Überaktivität ist weit verbreitet

Bei Überaktivität handelt es sich um eine neurobiologische Beeinträchtigung, die für erhebliche soziale Auswirkungen sorgt. Bei den Symptomen gibt es unterschiedliche Ausprägungen und für die Diagnose werden damit viel Erfahrung und ein hoher Aufwand benötigt. Der Verlauf kann allerdings mit einer passenden Therapie positiv beeinflusst werden.

Kernsymptome von Überaktivität & Unaufmerksamkeit

ADS oder auch ADHS ist die Abkürzung für eine Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung. Häufige Bezeichnungen dafür sind das bekannte Zappelphillip Syndrom oder auch einfach Überaktivität. Nachdem die Kernsymptome verschiedene Ausprägungen haben, gibt es auch verschiedene Beschreibungen. Insgesamt handelt es sich allerdings immer um die gleiche Erkrankung. Aufmerksamkeitsstörungen können ohne und mit Überaktivität bzw. Hyperaktivität auftreten. Bei der ADS Erkrankung ist bezeichnend, dass sich die Probleme nicht auf gewisse Situationen beschränken, sondern sie können durchgehen auftreten. Zu der Überaktivität gehören die motorische Unruhe, der extreme Bewegungsdrang, die Ruhelosigkeit und das ständige Klettern und Laufen. Zu der Impulsivität gehört, dass Betroffene nicht warten können, mit Antworten Herausplatzen und andere werden ständig gestört und unterbrochen. Zu der Unaufmerksamkeit gehören die Vergesslichkeit, die leichte Ablenkbarkeit und die schlechte Konzentration. Zu beachten ist, dass es bei dem schulpflichtigen Kinderalter durchaus normal ist, dass Kinder einen ausgeprägten Bewegungsdrang haben, unaufmerksam sind und auch Impulsivität gehört dazu. Die ADS Erkrankung bringt allerdings noch weitere Probleme mit sich. Mit zu den Problemen gehören ein gefahrenträchtiges Verhalten, mangelhafte Schulleistungen, Aggressivität und die schlechte soziale Integration. Bei der Überaktivität entsprechen Verhalten und Auffälligkeiten der Kinder nicht deren Alter.

Die Diagnose von Überaktivität

Stellen Eltern eine Überaktivität ihrer Kinder fest, dann sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Jeder früher ein Arzt aufgesucht wird, umso besser ist. Ohne die ärztliche Diagnose erfolgt auch keine Therapie. Erst mit einer gesicherten Diagnose werden auch geeignete Therapiemaßnahmen erarbeitet. ADS oder auch Überaktivität wird allerdings nicht bei einem kurzen Gespräch, durch ein Blutbild oder durch die einfache Blickdiagnose festgestellt. Für die Diagnosestellung wird bei der Überaktivität viel fachliche Erfahrung benötigt. Die Beobachtung über einen längeren Zeitraum spielt eine wichtige Rolle, damit man sicher gehen kann, dass es sich auch wirklich um ein Kind mit ADHS oder ADS handelt. Zusätzlich ist wichtig, dass während des Zeitraums auch viele Untersuchungen durchgeführt werden. Damit weitere Krankheiten ausgeschlossen werden, wird bei der Basisdiagnostik beispielsweise eine körperlich-neurologische Untersuchung durchgeführt. Gegebenenfalls werden auch ein EEG und eine Laboranalyse durchgeführt. Bei der Überaktivität werden auch Familie und die Vorgeschichte des Kindes sehr ausführlich betrachtet. Hierfür werden Angaben von Dritten und Fragebögen mit einbezogen. Unverzichtbar sind dabei auch von Lehrern ausgefüllte Fragebögen, aktuelle Situationsbeschreibungen der Lehrer und die Durchsicht der Zeugnisse. Die Diagnostik wird am Ende auch durch Aufmerksamkeits- und Intelligenztests, sowie psychologischen Testverfahren ergänzt.

Die Therapie von ADS

Direkt nach der Diagnose gibt es für die ADS Patienten einen individuellen, zugeschnittenen Therapieplan. Die Therapie verfolgt das Ziel, dass bei den Betroffenen mit Überaktivität in sämtlichen Lebensbereichen die Lebensqualität gesteigert wird. Dank einer passenden Therapie können auch Kinder mit ADS sich normal entwickeln und das volle Potenzial ausschöpfen. Wurde die Überaktivität bei einem Kind diagnostiziert, dann ist also immer die Frage, wie ihm geholfen werden kann. Bei ADS gibt es natürlich verschiedene Ausprägungsformen und deshalb kann eine Therapie auch an mehreren Punkten ansetzen. Besonders kann sich beispielsweise ein multimodales Therapiekonzept bei Überaktivität bewähren. Es gibt verschiedene Bausteine bei der multimodalen Therapie und diese können ganz individuell kombiniert werden. Mit dazu gehören Elemente wie eine medikamentöse Behandlung, Elterntraining, Verhaltenstherapie und auch Psychotherapie. Ein Arzt entscheidet dabei individuell, welche Therapie für ein Kind mit Überaktivität in Frage kommt.

Wichtige Informationen zu Überaktivität

 Bei ADS handelt es sich nicht um eine Krankheit wie Mumps oder Masern, denn ADS kann nicht einfach ausgeschlossen oder eindeutig nachgewiesen werden. Eher besteht bei der Überaktivität, Ähnlichkeit mit Bluthochdruck oder mit Übergewicht. Es wird einfach kritisch, wenn man davon zu viel hat. Die Weltgesundheitsorganisation teilt mit, dass die Gesundheit der Menschen ein Zustand des vollständigen sozialen, geistigen und körperlichen Wohlergehens ist. ADS ist in diesem Sinne somit behandlungsbedürftig, wenn es zu deutlichen Beeinträchtigungen im Sozialbereich und im Leistungsbereich kommt. Auch wenn weitere psychische Störungen wie Aggressivität, Depressionen oder Suchtgefahr die Folge sein können oder der Betroffene darunter leidet. Gibt es eine gemäßigte Ausprägung von ADS, so könnten Menschen damit auch eine interessante Persönlichkeitsvariante sein. Viele dieser Menschen haben auch positive Eigenschaften wie Gerechtigkeitssinn, Hilfsbereitschaft, Begeisterungsfähigkeit, künstlerische Kreativität oder Ideenreichtum.

Berühmte Personen mit Überaktivität

Auch berühmte Menschen haben oft eine ausgeprägte ADS-Persönlichkeit und waren erfolgreich. Mit dazu gehören Wolfgang Amadeus Mozart (Komponist), Bill Gates (Informatiker), oder auch Winston Churchill (Politiker). Leider müssen allerdings die meisten Menschen langweilige Hausaufgaben machen, fleißig lernen, gut aufpassen und zur Schule gehen. Nicht jeder Mensch ist ein Mozart und um einen Beruf zu erlernen, müssen die Menschen zuverlässig und sorgfältig arbeiten. Jeder muss rechtzeitig bei dem Auto Öl nachfüllen, Die Wohnung ordentlich halten und die Steuererklärung pünktlich abgeben. Jeder muss sich den gesellschaftlichen Erwartungen und Normen anpassen, um nicht ein Außenseiter in dem sozialen Bereich zu werden. Wird die Leistungsfähigkeit durch ADS so beeinträchtigt, dass der Erwerb von Alltagskompetenzen, Beruf, Ausbildung oder Schule beeinträchtigt sind, dann ist Handlungsbedarf geboten. Auch der Sozialbereich mit Kollegen, Freunden, Mitschülern, Nachbarschaft oder Familie darf nicht beeinträchtigt sein und auch psychische Störungen oder das Leiden des Selbstwertgefühls sollten nicht der Fall sein, da sonst Handlungsbedarf geboten ist.

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