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Warum die Sonne uns glücklich macht

Nach den vielen dunklen Monaten steht der Frühling vor der Tür. Dass wir ein Bedürfnis nach Sonne haben, können wir regelmäßig beobachten, wenn die Cafés an den ersten warmen Tagen des Jahres gerammelt voll sind. Ein Überblick über die segensreiche Wirkung von Sonne auf Körper und Geist.

Die lange Zeit des Frierens, des morgendlichen Eiskratzens und der Stubenhockerei findet mit dem Frühlingsanfang (hoffentlich) ein Ende. Nach einem langen Winter haben viele Menschen das Bedürfnis ihre leeren Sonnenlicht-Depots wieder aufzufüllen. Der vor der Tür stehende Frühling ist Grund genug die segensreiche Wirkung von Sonnenstrahlen aus wissenschaftlichem Blickwinkel zu betrachten. Im Folgenden stellen wir Ihnen drei Gründe vor, weswegen Sie den Frühling mit offenen Armen empfangen sollten:

1. Sonne senkt Blutdruck und schützt somit das Gehirn

Seit einigen Jahren ist bereits bekannt, dass mit der Distanz zum Äquator ebenfalls der Blutdruck, sowie die Anzahl von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zunimmt. Neueste Forschungen konnten nun eine Erklärung für dieses Phänomen liefern. Ein Forscherteam um den Wissenschaftler Doktor Richard Weller von der University of Edinburgh teilte Studienteilnehmer in zwei Gruppen ein. Die eine Gruppe erhielt über einen Zeitraum von 30 Minuten UVA-Strahlen in einer Intensität, wie sie für Südeuropa typisch ist. Die andere Gruppe erhielt über den gleichen Zeitraum künstliches Licht, das keine UVA-Strahlen beinhaltete. Die Ergebnisse zeigten, dass jene Personen, die den intensiven UVA-Strahlen ausgesetzt waren, im Anschluss einen niedrigeren Blutdruck hatten, als Personen, die künstlichem Licht ausgesetzt waren. Die Wissenschaftler machen für diesen Effekt Stickoxid verantwortlich, das bei Sonneneinstrahlung vermehrt produziert wird. In einer Studie an der University of California, Davis, konnte die Wissenschaftlerin Pauline Maillard nachweisen, dass Bluthochdruck bereits in jungen Jahren die Wahrscheinlichkeit erhöhen kann, in späteren Jahren an Gedächtnisproblemen zu leiden.

2. Sonnenschein verbessert unseren Schlaf

Viele Menschen leiden unter Schlafstörungen, was oftmals einem Verlust von Lebensqualität gleichkommt. Die Sonne stellt einen Taktgeber dar, der unserem Körper signalisiert, um welche Tages- und Nachtzeit es sich handelt. Aus diesem Grund leiden Menschen öfter unter Schlafstörungen, die wenig Zugang zu natürlichem Tageslicht haben. In einer Studie aus den USA wurde das Schlafverhalten von Angestellten untersucht. Die Angestellten unterschieden sich lediglich darin, dass die eine Gruppe in Büros mit Fenstern arbeitete, während die andere Gruppe ohne Fenster auskommen musste. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung von Sonne: Die Gruppe, die durch ihre Fenster direkten Zugang zu Tageslicht hatten, schliefen im Durchschnitt 46 Minuten länger. Es wird vermutet, dass Sonnenlicht die Regulierung des Botenstoff Melatonin begünstigt und auf diese Weise einen Beitrag zu erholsamen Schlaf leistet.

3. Sonnenschein macht glücklich

Man könnte auch sagen: Herbst und Winter machen unglücklich. Wie groß der Effekt der Jahreszeit ist, kann man daran erkennen, dass es eigens den Begriff der Herbst-Winter-Depression gibt. In den kalten Monaten nimmt die Häufigkeit depressiver Symptome stark zu. Der exakte Grund für dieses Phänomen ist nach wie vor umstritten. Viele Wissenschaftler gehen jedoch davon aus, dass ein niedriger Serotonin-Spiegel für die gedrückte Stimmung in den Wintermonaten verantwortlich ist. Der niedrige Serotonin-Spiegel, so wird vermutet, liegt an einer vermehrten Melatonin-Produktion in den Wintermonaten. Umgekehrt steigt die Stimmung mit den ersten Sonnenstrahlen, wir fühlen uns glücklich und versuchen die Zeit im Freien zu maximieren. Genießen Sie also die Sonne und sagen Sie den dunklen Monaten für einige Zeit Lebewohl.

Quellen:

1 Maillard, P., Seshardi, S., Beiser, A., Himali, J. J., Au, R., Fletcher, E., Carmichael, O., Wolf, P. A., & DeCarli, C. (2012). Effects of systolic blood pressure on white-matter integrity in young adults in the Framingham Heart Study: a cross-sectional study. The Lancet Neurology, 11(12), 1039-1047.

2 Praschak-Rieder, N., Willeit, M., Wilson, A. A., Houle, S., & Meyer, J. H. (2008). Seasonal Variation in Human Brain Serotonin Transport Binding. Arch Gen Psychiatry, 65(9), 1072-1078.

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