NeuroNation \ Intelligenz und IQ

Was ist eigentlich Intelligenz?

Was ist eigentlich Intelligenz? Bei dieser Frage ist man selten einer Meinung. Für den einen ist jemand intelligent, der gute Leistungen in der Schule erbringt, für den anderen ist es jemand, der schwierige Logik-Rätsel lösen kann, selbst wenn es im Alltag keinerlei Relevanz hat. Doch was meinen Psychologen und Neurowissenschaftler zu diesem Thema?

In diesem Artikel erfahren Sie mehr über:

1. Eine kurze Geschichte der Intelligenz
2. Was versteht die moderne Wissenschaft unter Intelligenz
3. Was mindert die fluide Intelligenz?

4. Wie misst man die fluide Intelligenz?

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. Wie kann ich meine Intelligenz trainieren?
6. Fazit: Intelligenz Leben lang trainierbar

Eine kurze Geschichte der Intelligenz

Bereits in der Antike ist man zu der Erkenntnis gekommen, dass Intelligenz zweigeteilt ist: Die 1. Form der Intelligenz umfasst Bildung und Erfahrung eines Menschen, die 2. Form, die Fähigkeit, sich diese anzueignen. Im Mittelalter wandelte sich dieser Begriff und beide Arten verschmolzen zu einer, was zu der ignoranten Haltung führte, dass jemand nicht als gebildet bezeichnet werden konnte, der nicht des Lateinischen mächtig war. Erst mit der Aufklärung im 17. und 18. Jahrhundert besann man sich wieder auf die Erkenntnisse antiker Gelehrter. Der Sitz der Intelligenz wurde im Gehirn vermutet und dieses als Maschine (oder moderner Computer) aufgefasst, dessen Funktion man vermessen und ergründen müssen, um an die Lösung der Frage zu gelangen. Die Physiognomik war geboren. Die „Kunst“ aus der äußeren Erscheinung auf die seelische Fähigkeiten von Lebewesen zu schließen. Mit der zunehmenden Popularität der Rasse-Theorien wurden die Ergebnisse vom holländischen Arzt Petrus Camper aus dem 18ten Jahrhundert, die den Europäer als höchste Stufe auf der Entwicklungsleiter darstellten, als Erfolg betrachtet. Seinen grausamen Höhepunkt erlebten Theorien dieser Art in den Eugenik-Programmen der Nationalsozialisten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.Die ersten aus moderner Sicht wissenschaftlichen Ansätze lieferte der französische Psychologe Alfred Binet (1857-1911) mit dem Einführen des Binet-Simon-Tests 1905. Dieser Test maß das „geistige Alter“ des Anwenders und galt somit als erster IQ-Test.

Was versteht die moderne Wissenschaft unter Intelligenz?

Die heutige Wissenschaft geht in der Tradition antiker Theorien wieder von einer zwei teilung der Intelligenz aus. Die Erfahrungen, die ein Mensch im Laufe seines Lebens macht und die Fakten, die er erlernt, werden als kristalline Intelligenz bezeichnet. Die Fähigkeit sich diese anzueignen hingegen als fluide Intelligenz. Diese Begriffe gehen zurück auf den amerikanischen Persönlichkeitspsychologen Raymond Bernard Cattel (1905-1988), der sie 1971 einführte.Man kann die kristalline Intelligenz demnach als eine Art persönlichen Besitz auffassen. Die fluide Intelligenz hingegen als das Werkzeug, das man braucht, um sich diesen anzueignen. Ebenso wenig, wie man ein Haus ohne Werkzeuge bauen kann und seien es nur die Hände, kann man sich keine Fähigkeiten oder Wissen aneignen, wenn man keine fluide Intelligenz besitzt. Ein hohes Maß an fluider Intelligenz ist nötig, um sich schnell in unbekannten Situationen zurecht zu finden und neue Fähigkeiten und Fakten anzueignen.

Was mindert die fluide Intelligenz?

Während die Enkelin schnell versteht, wie etwas Unbekanntes funktioniert, braucht der Großvater schon etwas länger. Kinder und Jugendliche sind in der Schule ständig mit Neuem konfrontiert und leben zudem ein hohes Maß an häufig wechselnden sozialen Kontakten und Konfrontationen aus, was bei älteren Menschen häufiger nicht mehr der Fall ist. Man sagt: „Die Zeit vergeht so schnell“. Letztlich sind es aber die Menschen selbst, die sich immer weniger verändern. Dieser Mangel an Veränderung und Herausforderung ist einer der Gründe, die die fluide Intelligenz beeinträchtigen und uns Dinge nur langsam begreifen lassen.

Wie misst man die fluide Intelligenz?

Zur Messung der fluiden Intelligenz gibt es einige Tests, von denen die prominentesten die RPM Tests sind. RPM steht für „Ravens Progressive Matrizen“ und wurde von dem britischen Psychologen Dr. John C. Raven enwickelt. In diesem Test werden dem Probanden eine Reihe von Mustern gezeigt, die alle einer logischen Regel folgen. Im Anschluss muss die Reihe logisch fortgesetzt werden, indem aus mehreren Möglichkeiten die korrekte ausgewählt wird. Fällt Ihnen eine Ähnlichkeit zu einer Übung von NeuroNation auf? Richtig erkannt, die Übung IQ-Regler  hat eben diese RPM Tests zur Messung der fluiden Intelligenz als Grundlage. Testen Sie diese Übung doch einfach in der Familie: Welche Generation ist besser? Je mehr Punkte Sie in dieser erreichen, desto höher ist Ihre fluide Intelligenz. Verzweifeln Sie nicht, wenn es Ihnen zu Beginn schwer fällt, die richtige Lösung sofort zu begreifen.

Wie kann ich meine Intelligenz trainieren?

Natürlich führt das Training eines bestimmten Tests für die fluide Intelligenz zur Verbesserung des Ergebnisses, doch ließe sich erwidern, dass man ja nur in der Aufgabe besser wird und nicht in Bezug auf die Intelligenz. Es gibt glücklicherweise noch eine andere Möglichkeit – Ihr Arbeitsgedächtnis.

  • Eine kürzlich veröffentlichte Studie (2008) von Dr. Susanne M. Jaeggi (et al.), einer Psychologin der University of Michigan[1] belegt, dass die fluide Intelligenz von dem Zustand des Arbeitsgedächtnisses abhängt. Demnach führt ein Training des Arbeitsgedächtnisses, zu erheblichen Verbesserungen der fluiden Intelligenz. Übrigens ist das auch der Grund, warum bei NeuroNation die meisten Übungen darauf ausgerichtet sind, Ihr Arbeitsgedächtnis zu verbessern. Das Ziel ist nämlich, dass Sie Ihre fluide Intelligenz verbessern, die das Werkzeug dafür ist, sich andere geistige Fähigkeiten schneller anzueignen und im Alltag schneller und klarer handeln zu können.
  • In der Studie von Frau Dr. Jaeggi wird eine spezielle Übung zum Training des Arbeitsgedächtnisses benutzt: „Dual-N-Back„, auch dies ist eine Übung, die es bei NeuroNation gibt. Die Probanden der Studie wurden in vier verschiedene Gruppen eingeteilt, die diese Übung in einem Zeitraum von 8-19 Tagen übten und anschließend an standardisierten Tests zur Messung der fluiden Intelligenz teilnahmen. Das Ergebnis zeigte, dass das Training umso erfolgreicher war, je länger die Versuchsgruppe trainierte.

Auf Grundlage dieser Studie haben wir ein spezielles Trainingsmodul entwickelt – den Kursus Memoria. Melden Sie sich einfach kostenlos an, um mehr Infos zu erhalten.

Fazit

Wie Sie heute erfahren haben, teilt sich die Intelligenz in zwei Aspekte auf: Die kristalline Intelligenz, die das Wissen eines Menschen umfasst und die fluide Intelligenz, die die Fähigkeit bezeichnet sich dieses Wissen schnell anzueignen. Letztere ist die Grundlage für das Erlernen von neuen Dingen. Das Großartige daran ist, dass man fluide Intelligenz sein Leben lang verbessern kann, wobei die Übungen IQ-Regler und Dual N-Back in der heutigen Wissenschaft als sehr gute Werkzeuge hierfür gelten.Worauf warten Sie also noch, fangen Sie noch heute an, an Ihrer Intelligenz zu arbeiten! Betreiben Sie Ihr Gehirnjogging möglichst dauerhaft und vor allem regelmäßig. Weitere Details dazu, wie ein gutes Training aussehen sollte, finden Sie in diesem Artikel.

Training starten

Quellen:

[1] Jaeggi, S. M., Seewer, R., Nirkko, A. C., Eckstein, D., Schroth, G., Groner, R., et al., (2003). Does excessive memory load attenuate activation in the prefrontal cortex? Load-dependent processing in single and dual tasks: functional magnetic resonance imaging study, Neuroimage 19(2) 210-225.

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