NeuroNation \ Intelligenz und IQ

Was macht ein Kind zum Wunderkind?

Während die meisten von uns die Schulbank mehr oder weniger erfolgreich drücken, gibt es immer wieder Wunderkinder wie Mozart oder Goethe, die schon in jüngsten Jahren Erwachsene mit ihren Talenten verzaubern. Wie kann es sein, dass manch Zehnjähriger Fähigkeiten besitzt, die die meisten Menschen ihr Leben lang nicht erreichen?

Natürlich beschäftigen sich Wissenschaftler schon seit vielen Jahren mit der Frage, wie es zu diesen seltenen Wunderkindern kommt. Grob gesagt lassen sich die Wissenschaftler in zwei Gruppen einteilen.

Anlage versus Umwelt

Während die eine Gruppe davon ausgeht, dass Wunderkinder eine genetische Besonderheit besitzen, geht die andere Gruppe davon aus, dass es besondere familiäre oder soziale Bedingungen sind, die Spitzenleistungen ermöglichen. Vertreter der ersten Gruppe verweisen gerne auf den Mathematiker Carl Gauß, der aus einfachsten Verhältnissen stammend, zu einem der bedeutendsten Wissenschaftler seiner Zeit wurde. Wunderkindern wie Goethe oder Mozart hingegen, wurde schon in frühester Kindheit Privatunterricht zuteil, was eine Erklärung für die großartigen Leistungen in Kindesalter sein könnte.

Intelligenz, Arbeitsgedächtnis, oder Autismus?

In jüngerer Zeit wurden die Faktoren, die Wunderkinder zu dem machen, was sie sind, systematisch untersucht. Zur Debatte standen dabei verschiedene Möglichkeiten: Die allgemeine Intelligenz; das Arbeitsgedächtnis, das ein Aspekt der Intelligenz darstellt; oder eine Art von Autismus (Asperger-Syndrom). Aus früheren Forschungen ist bekannt, dass überdurchschnittlich viele Personen, die an dem Asperger-Syndrom leiden, hochbegabt sind. Um die Frage nach den Ursachen der Hochbegabung von Wunderkindern zu beantworten, untersuchten und befragten die Wissenschaftler Joanne Ruthsatz und Jourdan Urbach im Jahre 2012 insgesamt 8 Kinder ausgiebig [1]. Die befragten Kinder hatten bereits mit 10 Jahren Großes geleistet, sei es in Kunst, Mathematik oder Musik. Um die Intelligenz und das Arbeitsgedächtnis zu testen, wurde der Stanford-Binet IQ-Test vorgegeben.

Intelligenz leicht erhöht

Die Ergebnisse zeigen – wenig überraschend –, dass die getesteten Wunderkinder einen IQ besitzen, der über dem Bevölkerungsdurchschnitt liegt. Der durchschnittliche IQ-Wert der sieben Hochbegabten (eines der hochbegabten Kinder kam aus Frankreich und konnte daher nicht an dem englischsprachigen Stanford-Binet IQ-Test teilnehmen) lag bei 128, wobei eines der hochbegabten Kindern einen IQ von 108 aufwies, was nur sehr leicht über dem Bevölkerungsdurchschnitt liegt. Insgesamt lässt sich sagen, dass die Wunderkinder zwar intelligent sind, jedoch nicht in dem Ausmaß, wie man es hätte erwarten können. Im Bereich Autismus unterschieden sich die Hochbegabten Kinder nicht signifikant von dem Bevölkerungsdurchschnitt, auch wenn die Durchschnittswerte etwas erhöht waren.

Überraschender Befund: Arbeitsgedächtnis im Extrembereich

Bei der Analyse der Arbeitsgedächtnisse der Wunderkinder stießen die Wissenschaftler auf ein verblüffendes Ergebnis: Jedes einzelne der acht Wunderkinder besaß ein Arbeitsgedächtnis, das besser war, als jenes von 99% der Bevölkerung. Jedes der acht Kinder gehört somit zu dem einen Prozent der Bevölkerung mit dem höchsten Arbeitsgedächtnis. Dem Arbeitsgedächtnis kommt im Alltag eine Vielzahl von Aufgaben zu, und dient dazu, Informationen zwischenzuspeichern und gleichzeitig mehrere Informationen im Kopf zu behalten. Es wird beispielsweise aktiv, wenn uns jemand eine Telefonnummer mitteilt, wir aber in dem Moment nichts zu schreiben haben und die Nummern für ein paar Momente im Kopf behalten müssen, oder wenn wir in einem Gespräch unser Argument solange im Kopf behalten müssen, bis der Gesprächspartner ausgesprochen hat.

Die gute Nachricht: Wir können unser Arbeitsgedächtnis trainieren

Auch wenn die meisten von uns vermutlich zu alt sind um als Wunderkind durchzugehen, können wir doch unser Arbeitsgedächtnis trainieren und steigern. In vielen Studien wurde demonstriert, dass Gehrin-Training, wie es NeuroNation anbietet, in der Lage ist, das Arbeitsgedächtnis dauerhaft und bedeutsam zu steigern.

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Quellen:

Ruthsatz, J., & Urbach, J. B. (2012). Child prodigy: A novel cognitive profilce places elevated general intelligence, exceptional working memory and attention to detail at the root of prodigiousness. Intelligence, 40 (5), 419-426.

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